Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn kritisiert "gefährliche Methoden" des rechten Lega-Chefs.
Nach seinem Wortgefecht zur Migration mit Italiens Innenminister Matteo Salvini hat der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn die europagesinnten Parteien zur Bildung einer Anti-Populisten-Front aufgerufen. "Uns Sozialdemokraten ist die Notwendigkeit klar, für Frieden und Freiheit, den Werten der EU, zu kämpfen", so Asselborn laut der römischen Tageszeitung "La Repubblica".
"Nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir das vereinte Europa aufgebaut, das auf gemeinsamen Gesetzen und Werten basiert. Die Populisten wollen das nationale Interesse über alles stellen. Sie wollen die EU zerstören, wie wir sie heute kennen. Das dürfen wir ihnen nicht erlauben", sagte der Sozialist.
Asselborn kritisierte erneut Salvinis Aussagen gegen Migranten beim EU-Afrika-Treffen am Freitag in Wien. "In 15 Jahren EU-Räte habe ich noch nie Worte gehört, wie jene Salvinis. Nicht einmal die Polen, oder die Ungarn haben sich so ausgedrückt", meinte der Luxemburger.
"Neue Sklaven"
Salvini hatte auf Facebook und Twitter ein Video veröffentlicht, in dem das Wortgefecht mit Asselborn bei einem Ministertreffen in Wien am Freitag zu sehen ist. Während Asselborn der Ansicht sei, Migration sei für das überalterte Europa aus demografischen Gründen nötig, unterstütze seine Regierung junge Italiener dabei, wieder mehr Kinder zu bekommen, hatte Salvini gesagt. Dies sei besser, als "neue Sklaven" nach Europa zu holen.
Asselborn beschuldigte Salvini, ihn provoziert und sofort danach auf Sozialnetzwerken das Video veröffentlicht zu haben, in dem er "Merde alors" (Scheiße noch mal) wetterte. Er kritisierte Salvinis "gefährliche Methoden".
(APA)