Bericht: Deutschland verfehlt Ziel von einer Million E-Autos 2020

Parkplatz fuer Elektroautos
Parkplatz fuer ElektroautosAPA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
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Deutschland muss sein ehrgeiziges Ziel wohl auf 2022 verschieben. Im Vorjahr wurden rund 54.000 E-Autos zugelassen.

Die deutsche Bundesregierung wird einem "Handelsblatt"-Bericht zufolge ihr Ziel verfehlen, bis 2020 insgesamt eine Million Elektro-Autos auf die deutschen Straßen zu bringen. "Ausgehend von der derzeitigen Marktdynamik verschiebt sich das Eine-Million-Ziel voraussichtlich auf 2022", zitierte die Zeitung aus dem neusten Fortschrittsbericht der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE).

Gründe dafür seien unter anderen Verzögerungen bei der Einführung des Umweltbonus, die mangelnde Verfügbarkeit geeigneter Auto-Modelle sowie die späte Umsetzung des Förderprogramms zum Aufbau der Ladeinfrastruktur. Der Bericht soll noch am Mittwoch Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben werden.

Die Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen blieben bisher hinter den Erwartungen zurück. So wurden noch Expertenangaben 2016 gut 25.000 E-Autos neu zugelassen, 2017 rund 54.500.

Deutsche Hersteller reagierten zu spät

Dennoch gibt die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) ihren Optimismus nicht auf. Bis 2020 erwarten Chef Henning Kagermann und Co., dass die E-Mobil-Produktion weltweit „von aktuell weniger als einem Prozent auf über zehn Prozent“ steigen wird „und bis zu 25 Prozent im Jahr 2025“. Dies entspräche zwei bis drei Millionen Einheiten und einem Anteil im deutschen Markt „von vier bis 6,5 Prozent“.

Zwar wächst die Nachfrage nach E-Autos, doch auf einem niedrigen Niveau. In Deutschland sind es heute weniger als ein Prozent und gerade einmal etwas mehr als 100.000.

Aus Sicht der Plattform gibt es dafür mehrere Gründe: Zum einen haben die Hersteller zu spät E-Modelle auf den Markt gebracht und sie zu wenig vermarktet. Während ein Elon Musk mit seinem Tesla für Furore sorgt, stehen die E-Modelle von Daimler und Co. in den Autohäusern versteckt. Auch die Politik hat sich aus Sicht Kagermanns zu lange zögerlich verhalten. 

(APA/Reuters)

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