OMV erreicht Produktionsziel für 2020 schon heuer

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Die OMV wird durch ihre jüngsten Zukäufe in Neuseeland und Südostasien ihr Produktionsziel deutlich früher erreichen als geplant.

Die OMV kommt dem Produktionsziel rasch näher: "Das Ziel war 500.000 Barrel pro Tag bis 2020 - wenn nicht noch irgendwas in Libyen passiert oder sonst irgendwo, dann werden wir das schon bis Ende dieses Jahres erreichen", sagte OMV-Upstream-Vorstand Johann Pleininger am Mittwochabend vor Journalisten in Wien.

Mit der Produktion in Neuseeland und dem jüngsten Deal in Malaysia werde man in der Region Südostasien bis 2023 auf über 100.000 Barrel kommen, sagte Pleininger. In Neuseeland würden zu den bestehenden 17.000 Fass nach dem Closing der mit Shell vereinbarten Übernahme von deren Upstream-Assets weitere 30.000 Fass dazukommen. Man habe nun das Portfolio, um in den nächsten fünf Jahren die Reservenersatzrate stabil über 100 Prozent halten zu können, sagte Pleininger.

Darüber hinaus habe man die Produktionskosten in den letzten Jahren drastisch gesenkt. "Sie werden keine Firma finden, die innerhalb von zweieinhalb, drei Jahren die Produktionskosten von 16,6 Dollar (14,23 Euro) auf 7,2 Dollar - das ist das erwartete Ergebnis für das Jahresende - mehr als halbiert hat und im gleichen Zeitraum die Produktion von 300.000 auf 500.000 Fass erhöht und die Reserven-Ersatzrate von im Schnitt der letzten zehn Jahre 70 Prozent auf über 100 Prozent gesteigert hat."

Als OMV-Chef Rainer Seele im Sommer 2015 seinen Job angetreten habe, sei der Kurs der OMV-Aktie ziemlich genau bei 22 Euro gelegen, sagte Pleininger. Seither habe man den Börsenkurs mehr als verdoppelt, dennoch sei sie noch unterbewertet. Was den Börsenkurs noch etwas bremse seien u.a. Sorgen der Anleger wegen möglicher US-Sanktionen gegen Unternehmen, die sich an der Finanzierung der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligen. Allerdings habe US-Präsident Donald Trump nun ausdrücklich klargestellt, dass Unternehmen, die sich bei Nord Stream 2 engagieren, nicht sanktioniert würden.

Eine zweite Unsicherheit seien die laufenden Verhandlungen mit der rumänischen Regierung über das Offshore-Projekt Neptun im Schwarzen Meer. Darüber werde man bis Ende September, spätestens Anfang Oktober Klarheit haben. "Es wird eine Entscheidung geben, die für uns als Unternehmen positiv ist", zeigte sich Pleininger überzeugt. "Die werden uns nicht alles wegsteuern, weil dann werden wir nicht investieren."

Gazprom-Deal noch heuer

Der dritte Punkt, der Anleger noch verunsichere, sei der geplante Asset-Tausch mit Gazprom. "Wir sind fest davon überzeugt, dass wir bis Jahresende eine Lösung haben werden." Geplant ist, dass die OMV von Gazprom eine Beteiligung von knapp 25 Prozent an den Blöcken Achimov IV und V im Gas- und Kondensatfeld von Urengoy erhalten soll. Im Gegenzug soll Gazprom eine 38,5-prozentige Beteiligung an der norwegischen OMV-Tochter bekommen.

Den erst kürzlich bekannt gegebenen Deal in Malaysia - geplant ist die Hälfte-Übernahme von Sapura Upstream - wolle man "bis Jahresende, spätestens Ende Jänner" abschließen. Wenn die genannten Unsicherheiten ausgeräumt seien, werde der Kurs der OMV-Aktie massiv steigen, ist Pleininger überzeugt.

(APA)

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