Börsespiel 2018 Zumindest an der Börse ist es sinnvoll, mit dem Strom zu schwimmen.
In der Ruhe und der nötigen Geduld liegt die Kraft, haben wir gestern geschrieben. In der Erkenntnis, dass niemand allein die Weisheit mit dem Löffel gefressen hat, liegt Klugheit, schreiben wir heute. Das Entscheidende ist, dass man die eigene Person in diese Erkenntnis einschließt. Erst das ist beim Börsenhandel die Voraussetzung dafür, dass man sich von eigener Besserwisserei löst und sich vielmehr dem aktuell vorherrschenden Trend anschließt. Dieser ist nämlich „your friend“, wie es in einem berühmten Börsenspruch heißt.
Ein Kleinanleger wird keinen Trend setzen. Ihn geben vielmehr die großen Fonds oder andere einflussreiche, institutionelle Investoren vor. Sie bestimmen, ob zu einer gewissen Zeit – aufgrund entsprechender Konjunkturindikatoren – ein Bullenmarkt (also ein Aufwärtstrend) stattfindet oder eben das Gegenteil, ein so genannter Bärenmarkt. Bleibt für den Kleinanleger, den Trend zu erkennen und natürlich rechtzeitig auf ihn aufzuspringen. Hinterherhecheln, wenn der Trend schon weit gelaufen ist, hilft wenig. Und wenn der Trend so stark ist, dass bereits auf dem Kinderspielplatz über ein Engagement in „heiße Aktien“ geredet wird, dann sind sie meist wirklich schon heißgelaufen, und es empfiehlt sich, eher das Weite zu suchen.
Übrigens: Kurskorrekturen während eines Trends sind keine Katastrophe, auch wenn sie mitunter mehrere Wochen andauern können. Für eine wirkliche Trendumkehr jedoch braucht es viele Faktoren bzw. Frühindikatoren, mit deren Bedeutung und Wesen man sich extra und ausführlich beschäftigen muss: Z.B. Indikatoren zum weiteren Verlauf der Wirtschaftskonjunktur, Indikatoren der Fundamentalanalyse wie etwa das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder Indikatoren der Charttechnik, die überhaupt eine eigene Wissenschaft ist.
Für heute also so viel: Der Trend, den die Mehrheit setzt, ist allemal stärker als eine eigene Besserwisserei.