Europa League: Auftaktsieg für Rapid

APA/HANS PUNZ
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Leichte Beute aus Moskau: Rapid hatte mit Spartak kaum Probleme und gewann hochverdient 2:0.

Wien. Lang schien es, als würden einmal mehr zahlreiche Ungenauigkeiten und die Nichtbeherrschung des viel zitierten letzten Passes einem grün-weißen Erfolg im Wege stehen. Dann aber brachte eine Standardsituation die Hütteldorfer auf die Siegerstraße. Rapid gewann auch dank eines Eigentores zum Auftakt der Europa League 2:0 gegen Spartak Moskau, ein ob der Favoritenrolle des russischen Rekordmeisters durchaus überraschender Sieg.

Im Allianz Stadion schaffte es die Wiener aber mit frühen (nicht immer regelkonformen) Attacken und mit der ein oder anderen gelungenen Kombination, den ersatzgeschwächten Gegner vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Torchancen, die diesen Namen verdienen, gab es für Moskau nur zwei. In der ersten Hälfte war es Artem Timofeev, der aus kurzer Distanz nur Rapid-Goalie Richard Strebinger traf (12.). In der Schlussphase war es dann Zé Luís, der den Ball auf die Tribüne hämmerte (74.).

Bei Spartak fehlten schlichtweg die Ideen. Der aktuell Dritte der russischen Liga, der nach der verpassten Champions-League-Qualifikation für den Trostbewerb Europa League das Viertelfinale als Ziel ausgegeben hat, enttäuschte. Anspruch und Wirklichkeit klafften weit auseinander.

Glück im Strafraum

Rapid hingegen lieferte Torszenen im Minutentakt. Erst Christoph Knasmüllner (14.), dann Deni Alar, der sich mit Thomas Murg an den Sechzehner kombinierte (16.), dann wieder Knasmüllner (24.). Andrei Ivan kam im Umschaltspiel ebenso zu Abschlüssen (34., 41.). Auch am Defensivverhalten gab es wenig zu bemängeln, die Brasilianer in Diensten der Moskauer, Pedro Rocha und Fernando blieben wie Mittelstürmer Zé Luís von den Kapverden unauffällig.

Vorne war es vor allem Knasmüllner, der auf die Führung drängte. Immer wieder versuchte es der Neuzugang aus der Distanz (46.), schließlich hatte Spartak-Schlussmann Aleksandr Maksimenko keinen sonderlich sattelfesten Eindruck hinterlassen.

So auch in Minute 50: Murg tritt den Eckball, Linksverteidiger Mert Müldür kommt unbedrängt zum Kopfball, den Maksimenko nicht festhalten kann. Von Timofeev springt der Ball ins Tor – 1:0 (50.). Das 2:0 besorgte dann Murg, der ohnehin stärkste Mann auf dem Platz. Perfekt von Kapitän Stefan Schwab eingesetzt, ließ er Maksimenko gekonnt aussteigen (68.).

Harmlose WM-Stars

Bei Spartak wollten Abstimmung und Laufwege weiter nicht zusammenpassen. Nur einmal wurde es noch brandgefährlich, als Zé Luís sich völlig frei im Rapid-Strafraum wiederfand aber vergab (74.). Zuvor hatten die Russen nach einem Freistoß-Knaller von Fernando ans Lattenkreuz ein Abseitstor erzielt (56.). Mehr aber konnte die Truppe von Trainer Massimo Carrera den souveränen Hütteldorfern nicht mehr entgegenzusetzen. Das vermochten auch Roman Sobnin und Georgi Dschikija, die bei der Heim-WM im Sommer mit der russischen Nationalmannschaft noch für Furore gesorgt hatten (Viertelfinale), nicht zu ändern.

Für Rapid und Goran Djuricin, der die gleiche Startelf wie bei der 0:1-Derbyniederlage am Wochenende gegen die Wiener Austria aufbot, wartet bereits am Sonntag das nächste Schlüsselspiel. Dann geht es zum noch makellosen Bundesliga-Tabellenführer Salzburg. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2018)

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