Europa League: Österreichs Meister ließ beim Red-Bull-Duell Leipzig alt aussehen, siegte 3:2.
Leipzig/Wien. Das erste Pflichtspiel zwischen Rasenballsport Leipzig und dem FC Salzburg – so lauten die beiden offiziellen Klubnamen in der Europa League – war eine spannende Angelegenheit mit dem besseren Ende für den österreichischen Meister. Gleich zum Auftakt der Europa League standen sich die beiden Aushängeschilder des Red-Bull-Fußballimperiums vor (nur) 25.000 Zuschauern in Leipzig gegenüber. Und ausgerechnet Salzburg, das mit Leipzigs Aufstieg degradiert wurde zum Ausbildungsverein und Talentlieferanten, spielte den großen Schwesternklub über weite Strecken an die Wand. Munas Dabbur, Amadou Haidara und Fredrik Gulbrandsen besorgten die Treffer beim hochverdienten 3:2-Auswärtssieg.
Leipzigs Stefan Ilsanker, einer von zahlreichen Ex-Salzburgern im Kader der Deutschen, war seinem Exklub anfangs behilflich. Mit seinem Rückpass brachte er Salzburg-Torjäger Munas Dabbur ins Spiel. Dayot Upamecano, ein weiterer Ex-Salzburger, eilte zur Rettung, konnte aber nicht verhindern, dass Dabbur mühelos einköpfte (20.).
Das 2:0 nur drei Minuten später bereitete Dauerläufer Andreas Ulmer mustergültig vor. Nach seinem Vorstoß auf der linken Seite hatte er auch am Fünfmeterraum noch die Ruhe und Übersicht, um für Haidara aufzulegen, der nur noch einschießen musste (23.). Ausgerechnet Haidara, dessen Wechsel im Winter zu Leipzig bereits beschlossenen Sache sein soll.
Konsequentes Pressing
Auch mit dem 2:0-Vorsprung im Rücken marschierte Österreichs Meister weiter nach vorne. Bis zum Pausenpfiff war das Spiel völlig in Salzburger Hand, die Hintermannschaft der Sachsen hatte große Probleme, vor allem Ilsanker – sein Vater saß als Tormanntrainer auf der Salzburger Bank – erwies sich als Unsicherheitsfaktor. Sämtliche Angriffsbemühungen der Hausherren wurden vom konsequenten Salzburger Pressing im Keim erstickt. Auch Coach Ralf Rangnick vermochte es nicht, das Ruder herumzureißen. Als Sportdirektor hatte er den nun überlegenen Salzburgern einst das so wirksame Pressing und Umschaltspiel verordnet.
Sein Gegenüber, der gebürtige Leipziger Marco Rose, war auf bestem Wege, ein weiteres Meisterstück abzuliefern. Salzburgs Erfolg im Prestigeduell schien nach gut einer Stunde gesichert. Das Leipziger Aufbäumen wurde weniger, die Truppe von Rose hatte durch Dabbur die Chance auf Treffer Nummer drei. Nach Fersler-Vorlage von Hannes Wolf traf der Israeli den Pfosten, Leipzig-Goalie Yvon Mvogo wäre geschlagen gewesen (56.).
Gulbrandsens Schlusspunkt
Dass Leipzig aus dem Nichts noch zum Anschlusstreffer durch Konrad Laimer – auch er ein Ex-Salzburger – kam (70.), ging auf das Konto von Ulmer. Der Salzburg-Kapitän hatte sich einen ungewohnten Patzer erlaubt. Ärgerlich für Salzburg: Ein weiterer Abwehrfehler ermöglichte es Kevin Kampl (Ex-Salzburger), von links zu flanken und Yussuf Poulsen unhaltbar unter die Latte einzuköpfen (82.).
Aus der Ruhe bringen ließen sich die Gäste allerdings nicht. Wolf bediente den gerade eingewechselten Gulbrandsen, der aus knapp 15 Metern mit einem präzisen Schuss ins rechte Eck den hochverdienten Salzburger 3:2-Sieg besiegelte (89.).
Europa League 1. Spieltag
Gruppe B: Leipzig – Salzburg 2:3, Celtic Glasgow – Rosenborg Trondheim 1:0. Gruppe G: Rapid – Spartak Moskau 2:0, Villarreal – Glasgow Rangers 2:2. Ergebnisse (Auswahl): Olympique Marseille – Eintracht Frankfurt (Trainer Hütter) 1:2, PAOK Saloniki – Chelsea 0:1, Lazio Rom – Apollon Limassol 2:1, Arsenal – Worskla Poltawa 4:2.
(joe)