Türkei verhängt Untersuchungshaft über Österreicher Zirngast

Der Österreicher Max Zirngast ist in der Türkei wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer staatsfeindlichen Vereinigung in Untersuchungshaft genommen worden.
Der Österreicher Max Zirngast ist in der Türkei wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer staatsfeindlichen Vereinigung in Untersuchungshaft genommen worden.REUTERS
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Österreichischer Student muss mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen. Ihm wird Mitgliedschaft in einer staatsfeindlichen Vereinigung vorgeworfen.

Der Österreicher Max Zirngast ist in der Türkei wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer staatsfeindlichen Vereinigung in Untersuchungshaft genommen worden. Zirngast sei am Donnerstagabend mit Haftbefehl in die Strafanstalt Sincan in der Hauptstadt Ankara eingeliefert worden, sagte Zirngasts Anwalt am Freitag der "Presse". Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. Wann der Prozess gegen ihn beginnen soll, ist ungewiss.

Das Außenministerium in Wien bestätigte die Information. Man rechnet damit, dass ein Haftbesuch in den nächsten Tagen möglich sein wird. Bisher hatten österreichische Diplomaten keinen Zugang zu dem Festgenommenen.

Zirngast und drei türkische Staatsbürger waren am Dienstag vergangener Woche in Ankara von der Anti-Terror-Polizei festgenommen worden. Ihnen werden Verbindungen zu der verbotenen linksextremen Gruppe TKP/Kivilcim vorgeworfen. Zirngast hatte Beiträge für die Publikation einer legalen Organisation verfasst, die mit der TKP/Kivilcim in Kontakt stehen soll.

Österreicher weist Vorwürfe zurück

Das zuständige Gericht in Ankara erließ gegen Zirngast und zwei türkische Mitbeschuldigte Haftbefehl; der dritte Verdächtige wurde auf freien Fuß gesetzt. Zirngasts Anwalt Murat Yilmaz sagte, der Österreicher habe vor Gericht die Vorwürfe zurückgewiesen. „Ich verteidige universelle Wert“, sagte Zirngast demnach. Der Österreicher habe sich selbst als Sozialist bezeichnet.

Yilmaz betonte, die Staatsanwaltschaft habe nach seiner Ansicht nichts gegen Zirngast in der Hand. Es gebe keine stichhaltigen Beweise für eine Verbindung zwischen seinem Mandanten und der verbotenen TKP/Kivilcim.


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