Warum Wiener Straßennamen verschwinden

Der heutige Rooseveltplatz hieß von 1919 bis 1934 Freiheitsplatz.
Der heutige Rooseveltplatz hieß von 1919 bis 1934 Freiheitsplatz.Edition Winkler-Hermaden
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Von Stalinplatz bis Adolf-Hitler-Platz – dass es manche Benennungen von Verkehrsflächen heute nicht mehr gibt, ist naheliegend. Aber es gibt auch weniger offensichtliche Umbenennungen – und viele haben mit Politik nichts zu tun.

Wien. Dass Verkehrsflächen in Wien umbenannt werden, kommt heute nur selten vor. Das jüngste prominente Beispiel war die Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Rings in Universitätsring im Jahr 2012 – vor allem wegen Luegers Rolle als Wegbereiter des modernen Antisemitismus. Ansonsten arbeitet Wien lieber mit Zusatztafeln bei problematischen Benennungen oder aber mit Umcodierungen – so wurde etwa 2006 der Schlesinger-Platz in der Josefstadt, benannt nach dem Antisemiten Josef Schlesinger, auf Therese Schlesinger umgewidmet, eine der ersten weiblichen Abgeordneten im österreichischen Parlament.

Doch wie Peter Autengruber in seinem neuen Buch „Verschwundene Wiener Straßennamen“ aufzeigt, haben in der Vergangenheit schon viele Verkehrsflächen Wiens ihre Namen gewechselt. Aus politischen Gründen, aber zum Teil auch aus ganz pragmatischen.

Die Presse Grafik

Wenn eine Stadt wächst, hat das natürlich auch Auswirkungen auf die Straßennamen – konkret wurde dies mit der ersten Stadterweiterung Wiens, bei der 1850 die 34 Vorstädte eingemeindet und zu Bezirken gemacht wurden. Naheliegend, dass es manche Straßennamen dann mehrfach gab – um Doppelbenennungen wie Hauptstraße, Schulgasse oder auch Wiener Straße zu beseitigen, mussten einige eben neue Namen bekommen. Dafür wurde sogar eine eigene Häusernummerierungskommission eingerichtet, erzählt Peter Autengruber im Gespräch mit der „Presse“.

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