Der Ex-Trump-Berater will rechte Kampagnen koordinieren.
Rom. Der US-Ultranationalist und Ex-Präsidentenberater Steve Bannon präzisiert seine Pläne für die Europawahl. Er will für rechte Parteien sogenannte „War Rooms“ quer durch Europa einrichten. Diese Strategiezentren sollen Meinungsumfragen und Datenanalysen vornehmen und Kampagnen führen, um die Wahlen zum Europaparlament zu gewinnen, kündigte Bannon am Wochenende bei einem Parteitag der italienischen rechtsextremen Nationalistenpartei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) an.
Bannon, früherer Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, will Europas Rechte versammeln und mit Hilfe einer in Brüssel ansässigen Stiftung namens „Die Bewegung“ Einfluss auf die Europawahl im kommenden Jahr nehmen. Dazu führte er in den vergangenen Monaten Gespräche mit dem italienischen Innenminister Matteo Salvini von der fremdenfeindlichen Lega-Partei, dem Briten Nigel Farage, Gründer der United Kingdom Independence Party (Ukip), Vertretern der früheren Front National (FN) von Marine Le Pen in Frankreich und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban. In Italien stieß Bannon mit seinem Vorhaben bereits auf offene Ohren: Vize-Regierungschef Salvini bezeichnete eine Rechtspopulisten-Allianz bei den Europawahlen als „letzte Möglichkeit zur Rettung Europas“. Entsprechend lobte Bannon Italien. Ab November will er den Großteil seiner Zeit in Europa verbringen. (AFP)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.09.2018)