Anleitung zum Börsenhandel: Was Investieren mit der Lebenszeit von Komponisten zu tun hat

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Wer an der Börse erfolgreich sein will, muss wissen, dass es von oben nach unten kürzer ist als von unten nach oben.

Eine Biografie mit einer Länge von 1001 Seiten ist gewiss nicht jedermanns Sache. Dabei kann es sich gehörig lohnen. Vor allem die von Alice Schroeder über den heute 88-jährigen Anlegerstar und Multimilliardär Warren Buffett. "Das Leben ist wie ein Schneeball" heißt der Schinken. Und raubt den Schlaf, weil das Buch spannender ist als jeder Krimi. Nützlich ist es unter anderem dadurch, dass es mit Mythen aufräumt. Etwa, dass Frömmigkeit das Leben verlängere, wie Buffett selbst als Kind glaubte.

Allerdings nur so lang, bis er während eines Gottesdienstes im Gesangsbuch die Lebenszeit der Komponisten religiöser Lieder studierte. Dort sah er, dass Frömmigkeit die Lebenserwartung nicht zwingend positiv beeinflusste. Er lernte also nicht nur, Wahrscheinlichkeiten zu berechnen, er lernte auch, dass man sich von Mythen befreien und zu den Fakten hinwenden müsse. Und er wurde einmal mehr darin bestätigt, dass man rechnen können muss.

Ein zentrales Rechenwissen an der Börse ist, dass es von oben nach unten kürzer ist als von unten nach oben. Was das heißen soll? Halbiert sich der Aktienkurs, dann muss er sich anschließend verdoppeln, um wieder auf die alte Höhe zurückzukehren. Mit anderen Worten: Sind es nach unten im konkreten Fall minus 50 Prozent, dann braucht es nach oben plus 100 Prozent.

Vermögenserhalt als oberste Priorität

In diesem Zusammenhang erinnern wir an eine der am häufigsten zitierten Weisheiten des oben genannten Buffett. Gefragt nach den obersten Regeln im Anlegergeschäft, meinte er: „Regel Nr.1: Verliere niemals Geld. Regel Nr.2: Vergiss Regel Nr.1 nicht.“

Der Erhalt des eingesetzten Vermögens muss also stets an erster Stelle stehen. Das heißt nicht, dass man keine temporären Kursrückgänge erleiden darf. Der Verlust tritt ja erst ein, wenn man die Papiere aus einer Panik heraus auch verkauft. Solange man vom Unternehmen überzeugt ist, kann man Kursrückgänge langfristig aussitzen. Wenn man aber von seinem Investment ohnehin nicht überzeugt ist, dann wirft man die Aktie lieber heute als morgen aus dem Depot. Und weil es auch einen schönen Mittelweg gibt, kann man natürlich zur Vermeidung längerer Durststrecken eine automatische Stop-Loss-Order setzen, um die Verluste wenigstens zu begrenzen. Vor allem beim Börsenspiel, das ja auf kurze Zeit beschränkt ist.

Email:eduard.steiner@diepresse.com

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