Franz Viehböck wird 2020 Chef der Berndorf AG

Franz Viehböck rückt bei Berndorf an die Spitze
Franz Viehböck rückt bei Berndorf an die Spitze(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Der ehemalige Kosmonaut Franz Viehböck steht vor einem beruflichen Höhenflug: Er ist auserkoren, die 3000 Mitarbeiter große Berndorf-Gruppe zu leiten.

Bei der niederösterreichischen Berndorf AG ist ein Wechsel an der Spitze geplant: Peter Pichler kündigte anlässlich von Jubiläumsfeiern an, den Vorstandsvorsitz 2020 an seinen Kollegen Franz Viehböck zu übergeben. Gleichzeitig wird Sonja Zimmermann laut Aussendung des Unternehmens von Montag von ihrem Vater, Mehrheitsaktionär Norbert Zimmermann, den Vorsitz im Aufsichtsrat übernehmen.

Pichler werde vom Vorstand in den Aufsichtsrat wechseln, hieß es auf APA-Anfrage seitens des Unternehmens. Sein Nachfolger, der ehemalige Kosmonaut Viehböck, ist seit 2002 in der Unternehmensgruppe tätig und seit 2008 Vorstandsmitglied der Berndorf AG. Der 58-jährige technische Vorstand bildet derzeit mit Pichler und Finanzvorstand Dieter Müller das Führungstrio.

Im September begeht das Unternehmen ein doppeltes Jubiläum, das am Berndorfer Werksgelände mit gut 1.400 der insgesamt mehr als 3.000 Beschäftigten weltweit gefeiert wurde. Vor 175 Jahren, am 16. September 1843, erfolgte der Spatenstich zur Errichtung der Berndorfer Besteckerzeugung. Vor 30 Jahren wurde die Berndorf AG durch ein Management-Buy-Out privatisiert. Aus dem Besteckspezialisten wurde eine Gruppe mit rund 70 Unternehmen in mehr als 20 Ländern. "Entscheidend war, dass wir investitionsfreudig waren ohne unsere finanzielle Unabhängigkeit aufs Spiel setzen und uns immer langfristig engagierten. Keinen einzigen unserer sanierten Neuzugänge haben wir verkauft", sagte Pichler.

Zudem wurden in die Revitalisierung und den Ausbau der Produktion im Triestingtal von 2007 bis zum Vorjahr 50 Millionen Euro investiert. "Wir haben uns - bei allem Wandel - immer um Kontinuität und Vielfalt der Metallbearbeitung im Sinne der Berndorfer Industrietradition über Generationen bemüht", sagte Pichler.

Erfolgsgeschichte Berndorf

Von allen Geschäftsbereichen der Berndorf AG, die vor 30 Jahren 60 Millionen  Euro Gesamtumsatz erzielten, sind heute mit Berndorf Band und Berndorf Bäderbau noch zwei aktiv. Dazu sind die Bereiche Wärmebehandlung (Aichelin), Formenbau (Hasco), Oberflächentechnik (Hueck-Rheinische), Umwelttechnik/Anlagenbau (Silica), Automotive (stoba) und Mechatronik (venturetec) als neue Geschäftsfelder gewachsen. Diese Unternehmen erwirtschafteten 2017 laut Aussendung über 660 Millionen Euro Umsatz. Inklusive weiterer Minderheitsbeteiligungen der Berndorf AG steige der Jahresumsatz um weitere knapp 600 Millionen Euro auf das Zwanzigfache im Vergleich zu 1988.

Eine Gruppe junger Technologie-Unternehmen in Österreich und Deutschland steuert den Angaben zufolge rund 25 Millionen Euro zum jährlichen Gruppenumsatz bei. Dazu gehört die Firma Humai Technologies in Wien, die sich unter anderem mit künstlicher Intelligenz beschäftigt.

(APA)

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