Facebook: Kabellose VR-Brille Oculus Quest vorgestellt

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Beim Eintauchen in virtuelle Welten war man bislang noch immer technisch an der Leine. Statt externen Sensoren setzt die Facebook-Tochter jetzt auf im Gehäuse integrierte Sensoren.

Schon im Sommer 2016 wurde über die Vorstellung einer kabellosen Oculus-Rift spekuliert. Angeheizt wurden die Gerüchte von Facebook-Chef Mark Zuckerberg selbst, der den Virtual-Reality-Pionier 2014 übernahm. Mit großer Verzögerung soll nun die kabellose Oculus Quest den ins Stocken geratenen Virtual-Reality-Markt wieder ankurbeln. Doch die Brille soll erst Anfang 2019 auf den Markt kommen.

Beim Eintauchen in virtuelle Welten war man bislang noch immer technisch an der Leine. Denn um die Position zu bestimmen, wurden immer externe Sensoren benötigt, die im Raum angebracht werden mussten. Bei der Oculus Quest sind diese nun direkt ins Gehäuse integriert.

Die Quest solle ein VR-Erlebnis auf dem Qualitätsniveau der aktuellen Version, Oculus Rift, ermöglichen, hieß es. Sie sei mit ihrem größeren Bewegungsspielraum vor allem für Videospiele gedacht. Welcher Chip für die nötige Leistung sorgt, ist noch nicht offiziell kommuniziert worden. Die Auflösung des Displays liegt bei 1600 x 1440 Pixel pro Auge. Ein 64 Gigabyte interner Speicher ist verbaut. Mit 399 Dollar (340 Euro) soll sie genauso teuer sein, wie aktuell die Rift. Zum Start verspricht der Hersteller eine Verfügbarkeit von knapp 50 Spielen, darunter Robo Recall, Moss und The Climb. Spiele, die es auch bereits für die Oculus Rift gibt. Zudem soll auch die erste Episode von Vader Immortal: A Star Wars VR Series zum Start zur Verfügung stehen. Das Spiel soll zwischen den Episoden 3 und 4 angelehnt sein und sich um das Schicksal von Darth Vader drehen.

Virtual Reality schafft es (noch) nicht aus der Nische

In einer ähnlichen Preisklasse gibt es auf dem Markt bereits zum Beispiel die kabellose VR-Brille Mirage Solo von Lenovo. Bei "Windows Mixed Reality" sind die Sensoren ebenfalls integriert, die Brille braucht aber noch eine Kabelverbindung zum PC. Hier gibt es verschiedene Modelle; unter anderem von HP, Lenovo, Asus oder Acer. Seit dem Creators Fall Update unterstützt Microsoft auch Mixed Reality. Dementsprechend basieren alle diese Modelle mit dem Label "Mixed Reality" mit Windows 10.

Virtuelle Realität blieb bisher aber trotz großer Erwartungen eher ein Nischenmarkt. Das liegt zum einen am hohen Preis der Brillen, zum anderen an der noch mageren Auswahl an Spielen sowie auch der verbesserungswürdigen Bildqualität.

>>> Verkehrsunfall in der virtuellen Welt

Im Frühjahr versuchte Facebook bereits, dem Markt mit der günstigeren und relativ einfachen Brille Oculus Go einen Schub zu geben. Sie kann ihre Position im Raum nicht erkennen und ist damit vor allem für Medieninhalte und einfache Spiele gedacht. Von der Oculus Go wurden im vergangenen Quartal zusammen mit der baugleichen Brille Xiaomi Mi VR in China nach Berechnungen der Marktforscher von IDC insgesamt 21.000 Geräte verkauft.

Im Geschäft mit Erlebnissen in virtueller Realität galten zunächst Smartphones als wichtiges Zugpferd - doch mit dem Auslaufen günstiger Paket-Angebote der Hersteller ist der Absatz entsprechender Brillengehäuse in diesem Jahr wieder zurückgegangen. Im vergangenen Quartal seien nur noch 409.000 der Brillen-Gehäuse verkauft worden, in die Smartphones als Display eingesetzt werden können, berichtete IDC.

Virtual Reality versus Mixed Reality versus Augmented Reality

Bei den teuren VR-Brillen gab es den Marktforschern zufolge im Jahresvergleich einen Absatzrückgang von gut 37 Prozent - weil ein Jahr zuvor die Verkäufe durch Rabattaktionen angekurbelt worden seien. Facebooks Oculus verkaufte demnach im vergangenen Quartal 102.000 Geräte seiner Brille Rift und Sony 93.000 der Playstation VR. Konkurrent HTC kam dank des neu eingeführten Pro-Modells seiner Brille Vive auf rund 111.000 verkaufte Geräte.Virtual Reality: Das komplette Abtauchen in eine virtuelle Welt, ähnlich dem Holodeck aus Star Trek. Mit der Brille entsteht eine computergenerierte Welt, unter Ausschluss der echten Welt.

Augmented Reality: Bekanntestes Beispiel dafür ist Pokemon Go. Auf einem Smartphone oder eben einer Brille werden virtuelle Inhalte in der echten Welt angezeigt. Über die Kamera wird die Umgebung abgebildet und kleine japanische Monster werden über die App eingeblendet. Eine Verschmelzung beider Welten.

Mixed Reality: Eine, die alles kann. Das Microsoft-System und der Begriff "Mixed Reality" sind untrennbar miteinander verbunden. Die Software funktioniert nur auf Windows-10-Geräten. Der von Microsoft definierte Begriff soll zum Oberbegriff für Virtual- und Augmented Reality werden. Die Plattform soll künftig einen stufenlosen Wechsel zwischen realer, digital erweiterter und rein virtueller Umgebung erlauben.

(Red.)

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