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Tiere in der Wirtschaft

Animalische Business-Metapher von Aasgeier bis Zebra.
08.10.2018 um 13:26
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Hauptbild: Pixabay

Einhorn
Unser Rundgang durch den Business-Zoo beginnt bei einer seltenen Spezies: dem Einhorn. Als Einhörner (Unicorns) werden Start-ups mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde US-Dollar bezeichnet.

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Prominente Beispiele wie AirBnB oder Uber zeigen, wie sie sich durchsetzen: In der Regel schaffen sie mit innovativen neuen Kombinationen Märkte, die die etablierten Player übersahen. Dort wachsen sie rasant und sichern ihre Marktposition über Netzwerkeffekte ab.

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Einhörner haben ein gutes Auge für neue Märkte mit wenig Konkurrenz. Sie bestechen durch intelligente Innovationen (Technologie, Produkt und/oder Geschäftsmodell) und haben zumindest zeitweilig ein starkes Alleinstellungsmerkmal. Allerdings: Anderen Tieren lassen sie wenig zum Fressen übrig.

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Zebra
Zebras sind mit Einhörnern eng verwandt, mit einem Unterschied: Ihnen geht es nicht um Gewinne und exponentielles Wachstum um jeden Preis, sondern auch um nachhaltige Werte und soziale Verträglichkeit. Sie wollen nicht alles kahlfressen, sondern zugleich profitabel und gesellschaftlich verträglich sein. Nie würden sie das eine für das andere opfern.

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Zu wachsen ist Zebras wichtig, aber nur, wenn sie Wirtschaft und Gesellschaft dabei zum Besseren verändern. Das macht sie für Mitarbeiter auf Sinnsuche besonders attraktiv.

Allerdings tun sich Zebras schwer damit, finanzielle Unterstützung zu bekommen, was besonders wichtig wäre, solange sie noch klein sind.

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Auch herrschen in vielen Ländern ungünstige Rahmenbedingungen, die den Zebras genau das abverlangen, was sie nicht haben: Zeit und Geld. Investoren setzen nämlich lieber auf leichter dressierbare Tiere. 

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Weißer Elefant
Weiße Elefanten stehen für zweierlei: erstens für riesige Projekte ohne tieferen ökonomischen Sinn, beispielsweise Bauten für einmalige Großveranstaltungen. In vielen Ländern stehen etwa Sportstadien als weiße Elefanten groß und mächtig herum. Sie wurden einmal genutzt und verfallen nun.

(c) Pixabay

Weiße Elefanten sind aber Mitarbeiter in Unternehmen, die keine wirkliche Funktion haben. Auch in der Politik und in staatsnahen Unternehmen trifft man sie.

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Bulle
Im Business-Zoo sind Bullen und Bären nebeneinander untergebracht. Hier gehören sie zusammen. Bullen stehen für steigende Aktienkurse, Bären für fallende.

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Bär
Das hat historische Gründe. Einst wurden in Kalifornien Bullen und Bären gegeneinander losgelassen. Der Bulle gewann, wenn er mit seinen Hörnern den Bären nach oben schleuderte (steigender Kurs). Der Bär gewann, wenn er mit seiner Pranke den Bullen nach unten schlug (fallender Kurs).

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Schwarzer Schwan
Extrem selten anzutreffen: 2001 beschrieb der Börsenexperte und Philosoph Nassim Nicholas Taleb schwarze Schwäne als Symbol für unerwartete Ereignisse mit dramatischen Auswirkungen. Die Metapher als solche ist schon seit mehr als 2000 Jahren bekannt. Damals dachte man noch, schwarze Schwäne gäbe es in Wirklichkeit gar nicht.

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Doch es gibt sie. Taleb ist der Meinung, Black-Swan-Events vorherzusagen sei unmöglich - und Propheten und Börsengurus daher nur Scharlatane.

(c) Pixabay

Cash Cow
Sehr beliebt und mit "Geldesel" nur unzureichend übersetzt. Cash Cows sorgen für stetig sprudelnde Einnahmen bei überschaubaren Kosten. Sie werden darüber so gehätschelt, dass man andere, künftig noch profitablere Tiere übersieht.

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Gorilla
Im Wirtschaftskontext sind Gorillas dominant-respekteinflößende Unternehmen, allerdings keine Monopolisten. Dank ihrer Größe und Vorherrschaft am Markt können sie viel riskieren. Keiner wagt es, sie zu attackieren.

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Lahme Ente
Dieses Tier stammt eigentlich aus der Börsenwelt und umschreibt einen Investor, der seine Verluste nicht mehr ausgleichen kann. Lahme Enten sind aber auch Unternehmen, die wenig Offensivkraft entwickeln. Oder Politiker, die längst abgewählt sind, sich aber hartnackig an ihr Amt klammern.  

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Haie
Haie können wir Eins zu Eins auf die Wirtschaft übertragen: angriffslustige hungrige Raubtiere, die blitzschnell zuschlagen und den Gegner fressen.

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Zu guter Letzt: Aasgeier und Heuschrecken
Im Business-Zoo teilen sie sich ein Gehege: Aasgeier und Heuschrecken. Sie stehen für bestimmte Investoren (z.B. Hedgefonds), die geschwächte Unternehmen nur kurzfristiger Gewinne wegen übernehmen.

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An einer langfristigen Entwicklung sind sie nicht interessiert. Sie hinterlassen nur kahlgefressene Erde.

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Die Führung durch den Business-Zoo verdanken wir Astrid Kleinhanns-Rollé, Managing Director der WU Executive Academy. Sie zieht es übrigens zu den Zebras. Die sind ihr am sympathischsten.

Stefan Joham
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