Wie sich der Vatikan von Chinas KP blenden lässt

Mit dem jüngst geschlossenen Abkommen mit der Volksrepublik China hat sich der Heilige Stuhl maximal gedemütigt.

Das Abkommen, das der Heilige Stuhl und die Volksrepublik China miteinander nach jahrelangem Ringen geschlossen haben, ist ein Sieg für die kommunistische Führung: Der Vatikan hat sich hier maximal gedemütigt, als er als Zugeständnis für die Anerkennung der von Peking über den Kopf der Päpste hinweg ernannten patriotischen katholischen Parteibischöfe im Gegenzug genau nichts erhalten hat.

Beide Seiten geben sich schmallippig, was nun das künftige Vorgehen bei der Ernennung von Bischöfen anbelangen wird. Der Konflikt erinnert an den Investiturstreit des Mittelalters: Damals lagen sich Kaiser und Papst in den Haaren, wer die Autorität über die Ernennung von Bischöfen habe. Nach dem berühmten Gang nach Canossa konnten die römischen Bischöfe die Oberhoheit über die geistlichen Ämter zurückerlangen. Dem weltlichen Herrscher kam in der mittelalterlichen Ordnung allerdings ebenso wie dem Papst eine von Gott gestiftete Rolle zu. Gleiches wird man von der atheistischen Führung Chinas nicht behaupten dürfen.

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