Schulreform: Opposition kritisiert "Rückkehr in Nachkriegszeit"

Symbolfoto: Schule
Symbolfoto: Schule Clemens Fabry
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SPÖ, Neos und Liste Pilz halten wenig von den türkis-blauen Plänen, in den Volksschulen die Ziffernnoten und das Sitzenbleiben wieder einzuführen.

Kritik am "Pädagogik-Paket" von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) übt die Opposition. SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid sprach sich gegen eine "Rückkehr in die Nachkriegszeit" und "Notendruck auf die Jüngsten" aus. Auch die NEOS orten ein Zurück in die "50er-Jahre", die Liste Pilz sprach ähnlich vom "Rückschritt als neuem Fortschritt".

"Der Zwang zu Ziffernnoten, Sitzenbleiben für die jüngsten Schülerinnen und Schüler und das Zurück zum 'A- und B-Zug' der alten Hauptschule - das alles ist ein massiver Rückschritt, der den Kindern nichts bringen wird - im Gegenteil", so Hammerschmid in einer Aussendung. "Der Leistungs- und Notendruck schon bei den Kleinsten wird steigen - mit allen Konsequenzen wie Stigmatisierung, Demotivation, Schulangst und Nachhilfe."

"Großer Rückschritt"

"Die 50er Jahre haben angerufen, sie wollen ihr Bildungssystem zurück", resümierte NEOS-Bildungssprecher Douglas Hoyos. "Wenn das die großen bildungspolitischen Reformen dieser Regierung sind, dann Gute Nacht. Das hat die junge Generation wirklich nicht verdient. Ziffernnoten wieder einzuführen und die Türschilder der Neuen Mittelschulen auszutauschen, ist kaum zu unterbieten."

Als "großen Rückschritt" sieht auch die Bildungssprecherin der Liste Pilz, Stephanie Cox, die verpflichtende Wiedereinführung der Ziffernnoten in der Volksschule. Erst seit dem Schuljahr 2016/17 könnten Eltern, Kinder und Lehrer in den ersten drei Volksschuljahren selbst über die Art der Benotung entscheiden. "Diesen Versuch wieder abzubrechen, ohne auf die Ergebnisse zu warten, halte ich für übereilt."

Verteidigt wurde das Paket von FPÖ-Bildungssprecher Wendelin Mölzer. "Die heute präsentierten Pläne im 'Pädagogik-Paket', im Besonderen der Weg hin zur leistungsorientierten Schule mit der Wiedereinführung von Leistungsgruppen in der 'NMS', sind langjährige freiheitliche Forderungen." Gewinner seien die Schüler.

(APA)

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