Was wird aus Audi-Chef Stadler?

Rupert Stadler sitzt seit Juni in U-Haft
Rupert Stadler sitzt seit Juni in U-HaftAPA/dpa/Armin Weigel
  • Drucken

Rupert Stadler sitzt seit Juni wegen Betrugsverdacht in U-Haft. Noch ist er Audi-Chef und Mitglied des Volkswagen-Konzernvorstandes.

Noch ist Rupert Stadler der Chef von Audi - aber möglicherweise nicht mehr lange: Die VW-Aufsichtsräte beraten am Dienstag weiter über die Zukunft des Managers. Zuvor konnten sich die Volkswagen-Aufseher am Freitag nicht auf eine Ablösung des Vorstandschefs einigen, der seit Juni in Haft sitzt. Einigen müssen sich die Kontrolleure auch über eine Abfertigung für Stadler.

Dessen Vertrag als Mitglied des Volkswagen-Konzernvorstandes läuft zwar Ende 2019 aus, sein Kontrakt als Audi-Chef hat aber noch eine Laufzeit bis 2022. Wie zu hören ist, ist eine einvernehmliche Beendigung des Vertrages von Stadler denkbar. Eine Entscheidung dazu war nach Angaben aus Konzernkreisen ursprünglich schon für Freitag erwartet worden.

Seit gut drei Monaten sitzt Stadler inzwischen in Untersuchungshaft. Verhaftet worden war er wegen Betrugsverdachts und Verdunkelungsgefahr im Zusammenhang mit dem Diesel-Abgasskandal. Die Ermittlungsbehörden werfen dem Audi-Chef vor, nach Bekanntwerden der Abgasbetrügereien den Verkauf von Dieselautos mit falschen Abgaswerten zugelassen zu haben. Dabei habe er von den Manipulationen gewusst oder sie bewusst ignoriert. Bei der Ingolstädter Oberklasse-Marke soll der Skandal in Teilen seinen Ursprung haben.

Nach der Verhaftung entbanden ihn die Aufsichtsräte von VW und Audi von seinen Aufgaben als VW-Vorstand und Audi-Chef. Seitdem leitet Audi-Vertriebsvorstand Bram Schot die VW-Tochter als kommissarischer Vorstandschef.

Stadlers Nachfolger an der Spitze von Audi könnte Markus Duesmann werden - VW hatte im Juli einen Wechsel des bisherigen BMW-Einkaufschefs in den Konzernvorstand von Volkswagen bekanntgegeben. BMW hat zwar einen neuen Einkaufsvorstand berufen, kann Duesmanns Wechsel zum Konkurrenten jedoch bis 2020 blockieren.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Weißgewaschen ist Audi mit der Bußgeldzahlung nur auf Firmenebene. Strafermittlungen gegen Manager, darunter gegen Ex-Chef Stadler, laufen weiter.
Unternehmen

Dieselbetrug kostet Audi 11.556 nackte Q7

Mit der Bußgeldzahlung von 800 Millionen Euro ist der Abgasbetrug für Audi in Deutschland erledigt. VW-Konzernchef Diess kritisiert einen „Feldzug“ gegen das Auto.
Geld & Finanzen

Audi zahlt 800 Millionen Euro Bußgeld für Abgas-Manipulationen

Die VW-Tochter Audi akzeptiert einen Bußgeldbescheid der Staatsanwaltschaft München in Höhe von 800 Millionen Euro.
Rupert Stadler tritt als Audi-Chef zurück
Unternehmen

Volkswagen trennt sich von Audi-Chef Stadler

Der VW-Konzern und der in U-Haft sitzende Audi-Chef Rupert Stadler haben sich auf die Auflösung der Vorstandsverträge geeinigt.
FILES-SWITZERLAND-GERMANY-AUTOMOBILE-AUDI-STADLER-ARREST
Unternehmen

Inhaftierter Audi-Chef scheitert mit Antrag auf Freilassung

Das Landgericht hat Rupert Stadlers Haftbeschwerde verworfen. Es bestehe "weiterhin ein dringender Tatverdacht".
Audi muss Ersatz für den verhafteten CEO Rupert Stadler finden
Unternehmen

Audi-Chef Stadler nach Verhaftung beurlaubt - Schot springt ein

Nach der Verhaftung von Audi-Chef Rupert Stadler gibt es bereits eine Nachfolgeregelung. Vertriebsvorstand Abraham Schot übernimmt interimäßig als CEO.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.