Die Voestalpine hat in China ein Joint Venture für die Weichenproduktion gegründet und ein zweites Komponentenwerk im Automotive-Sektor eröffnet. Der China-Umsatz soll bis 2020 auf 800 Millionen Euro steigen.
China ist für die Linzer Voestalpine ein immer wichtiger werdender Markt. 550 Millionen Euro werden dort bereits umgesetzt, das ist mehr als die Hälfte des gesamten Asien-Geschäfts. Bis 2020 erwartet sich der Konzern einen Anstieg des Umsatzvolumens in China auf 800 Millionen Euro. Mit dazu beitragen sollen zwei neue Projekte.
Metal Forming Division hat eine zweite zweite Automotive-Produktion gestartet. Das Werk in Tianjin ist auf die Fertigung hochkomplexer Karosseriebauteile für Premium-Automobilkunden spezialisiert. Die Investition beläuft sich in mehreren Ausbaustufen auf einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag, der Personalstand soll sich von aktuell 30 bis 2020 auf rund 80 Mitarbeiter erhöhen. Im Bereich Bahninfrastruktur gelang mit der Gründung eines weiteren Joint Ventures für die Weichenproduktion ein wichtiger Expansionsschritt im boomenden Nahverkehrssektor der Volksrepublik. Das neue Unternehmen am Standort Ruzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan beschäftigt derzeit 120 Mitarbeiter. Als lokale Joint-Venture-Partner fungieren der Bahninfrastrukturbetreiber Zhengzhou Railway Bureau, eine Tochtergesellschaft der Chinesischen Staatsbahn, sowie die China Railway Material Group (CRM), der größte nationale Händler von Gleisbaukomponenten. Alleine in den kommenden Jahren sind landesweit über 100 neue U-Bahn- und Straßenbahnprojekte geplant.
Die Metal Engineering Division der Voestalpine hält derzeit über ein unter ihrer Führung stehende Joint Venture rund ein Viertel der Marktanteile bei Hochgeschwindigkeitsweichen – der Jahresumsatz in diesem Segment beträgt rund 100 Millionen Euro.
Aufsichtsräte in China
Der Voestalpine-Konzern ist in Asien an 80 Standorten mit knapp 5.000 Mitarbeitern – rund 3.000 davon in China – vertreten. Zu den zentralen Kundensegmenten zählen die Automobil-, Bahninfrastruktur-, Haushaltsgeräte- und Energieindustrie. Vergangene Woche widmete sich der Aufsichtsrat m Rahmen einer erstmals in China abgehaltenen Sitzung den laufenden Expansionsplänen und zukünftigen Potenzialen in dieser Region. Auf dem Programm des obersten Kontrollgremiums des Konzerns standen auch Besuche der lokalen Produktionsstandorte in Schanghai (High Performance Metals Division) und Suzhou (Metal Forming und Metal Engineering Division).