Mikrofossilien - winzige Zeugen der Vergangenheit

Forscher des NHM Wien um Mathias Harzhauser nutzen winzige Fossilien aus Bohrkernen der Erdöl- und Erdgasindustrie, um mehr über die Vergangenheit Wiens vor zehn bis 20 Millionen Jahren zu erfahren.

Die sogenannten Foraminiferen, auch Kammerlinge genannt, sind weniger als einen Zehntel Millimeter groß. Sie sind Einzeller und tragen meist ein Gehäuse.

Jedes dieser Lebewesen braucht einen bestimmten Lebensraum - daraus lassen sich Rückschlüsse auf längst verschwundene Landschaften ziehen.

Jede Zeit ihre typischen Arten. Dadurch können die Forscher die Funde zeitlich einordnen.

Um die Foraminiferen zählen und unter dem Mikroskop bestimmen zu können, müssen die Proben zunächst getrocknet und dann geschlämmt, also chemisch gereinigt, und gesiebt werden.

Die Vielfalt an Formen ist faszinierend.

Erst eine Vielzahl von Analysen erlaube die Einordnung in größere Zusammenhänge, so die Forscher.

Wer heute an einem Strand sitzt, sitzt auf Millionen dieser Lebewesen - und ahnt es meist nicht.

"Ist das Material stark verwittert, ist die Zuordnung zu einer Art besonders schwierig", erzählt Dissertant Matthias Kranner.

Zwiebel oder Heißluftballon? Manche Formen regen die Fantasie an.