Weißwürscht im Weltall

Auf unsern Bayernsatelliten: G'suffa wird!
Auf unsern Bayernsatelliten: G'suffa wird!The Simpsons
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Bayernfürst Markus Söder will die Rolle seines Landes in der Luft- und Raumfahrt weiter stärken. Etwa mit einem eigenen Satelliten für den Freistaat. Vielleicht geht's sogar zum Mond - mit viel Symbolgehalt.

Ob Bayernfürst Markus Söder ein besonders gutes Händchen für den Volkspuls hat, wissen wir vom Pizzicato eigentlich nicht so. Die CSU dürfte allerdings bei der Landtagswahl in Bälde die Absolute verlieren.

Der Hüne mit dem launigen Zeltfestbrezenverkäuferblick hat jedenfalls das Händchen, aus dem bierernsten, wirklich bedeutenden Thema Raumfahrt unsinnigerweise ein Ziel für Spott zu machen: Da beschlossen er und seine Mannen jüngst, Bayerns ohnehin starke Rolle bei Luft- und Raumfahrt auszubauen, etwa mit einer speziellen Universität und einem eigenen Satelliten – und nun bewirbt man diese neue Strategie, „Bavaria One", mit einem Emblem, das Söders echt schlecht gemaltes Antlitz zwischen Sternen zeigt und, bayrischdezent gesagt, voi deppert ausschaut.

Hoffentlich gelingen mit Bayersat 1 wenigstens bedeutende Einblicke. Er soll angeblich ein Spektrometer zur Überwachung des Reinheitsgebots in Deutschland an Bord haben. Findet er unreines Bier, setzt's Saures! Er soll auch das Kanzleramt in Berlin ausspähen, ein Frühwarnsystem vor Preußen und Österreichern tragen und Experimente über das Platzverhalten von Weißwürsten im Vakuum durchführen. Baironauten sollen diese in der Mission Mondbayer 1 schon bald zum Mond bringen, in neuen Raumanzügen aus Krachleder, und dort oben als Triumphsymbol zurücklassen.

Man weiß nur noch nicht, wie man die bleichen Dinger auf dem bleichen Mondboden sehen kann. Vermutlich braucht's daneben an dicken braunen Batzn süßen Senf als Markierung. (wg)

Reaktionen an:wolfgang.greber@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.10.2018)

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