Das Elektroauto ist ausgemachte Sache? Diesen Eindruck kann man gewinnen. Doch Experten warnen vor überzogenen Erwartungen – sowohl was den Durchmarsch der Technologie angeht als auch ihren ökologischen Effekt.
Wenn ein sogenannter Premiumhersteller tausende Gäste aus aller Welt nach San Francisco einfliegt, um sie der pompösen Premiere eines Elektroautos beiwohnen zu lassen, so folgt das nur den Riten der Branche: Symbolkraft ist alles. Kalifornien als Dreh- und Angelpunkt der digitalen Revolution und Hauptsitz des frechen Elektroautopioniers Tesla – nun der deutsche Konter. Der Heilsbringer erscheint auf der Bühne, das Markenbild glänzt hell – nach der ärgerlichen Trübung durch einen Chef, der der Veranstaltung fernbleiben muss, weil er wegen Vorgängen in Zusammenhang mit dem Dieselskandal bei VW (immer noch) in Untersuchungshaft sitzt.
Nicht alles unter Kontrolle. Selbstredend ist das präsentierte Auto ein SUV, denn Autos dieses Formats gehen den deutschen Premiumherstellern derzeit am leichtesten von der Hand. Bei gut zweieinhalb Tonnen Leergewicht fallen die gut 800 Kilogramm, die allein die Akkumodule wiegen, kaum ins Gewicht. Über 400 PS wird der Audi e-tron stark sein und nicht unter 80.000 Euro zu haben sein. Wenn Vehikel wie dieses den Durchbruch der Elektromobilität bringen sollen, dann wohl nur in den besseren Lagen der städtischen Speckgürtel.