Peter Hacker zu kulturellen Konflikten in Spitälern: "Niemand kann sich das Geschlecht seines Arztes aussuchen"

INTERVIEW MIT DEM WIENER FLUeCHTLINGSKOORDINATOR PETER HACKER
INTERVIEW MIT DEM WIENER FLUeCHTLINGSKOORDINATOR PETER HACKERAPA/GEORG HOCHMUTH
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Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) spricht über muslimische Patienten, die sich nicht von Ärztinnen behandeln lassen wollen, und andere kulturelle Konflikte in Spitälern, die sich zuletzt gehäuft haben. Generell hätten Patienten höhere Ansprüche als früher an Spitäler, die "kundenorientierter" werden müssten.

Die Presse: Was raten Sie einer Ärztin, die einen Patienten behandeln will, aber nicht darf, weil er nach einem Arzt verlangt?

Peter Hacker: Sich so zu verhalten, wie es die Spielregeln vorsehen, und diesem Patienten klarzumachen, dass man sich das Personal und das Geschlecht eines Arzts in einem öffentlichen Spital nicht aussuchen kann.

Sagen wir, der Patient weigert sich partout und fordert vehement einen Arzt.

Dann gibt es für die Ärztin immer noch die Möglichkeit, einen Chef heranzuziehen und dem Patienten zu erklären, dass es in Spitälern keine Geschlechterwahl gibt. Grundsätzlich glaube ich aber gar nicht, dass die Ärztinnen in unseren Spitälern einen Ratschlag von mir brauchen. Sie sind selbstbewusste Frauen und wissen, wie sie sich zu verhalten haben.

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