Franzose Faury wird im Frühjahr neuer Airbus-Chef

Guillaume Faury wird Airbus-Chef und freut sich
Guillaume Faury wird Airbus-Chef und freut sichREUTERS
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"Wir werden alles dafür tun, das Verkehrsflugzeuggeschäft auf Erfolgskurs zu halten", verspricht Guillaume Faury, der neuer Vorstandschef bei Airbus wird.

Der Franzose Guillaume Faury löst im kommenden Frühjahr Tom Enders als Vorstandschef des europäischen Flugzeugbauers Airbus ab. Der Verwaltungsrat wählte den 50-Jährigen am Montag einstimmig, wie der Chef des Gremiums, Denis Ranque, mitteilte. Airbus hatte die Entscheidung vorgezogen, um ein Führungsvakuum zu verhindern. Der 59 Jahre alte Enders hatte seinen Rücktritt zur Hauptversammlung am 10. April 2019 bereits vor längerer Zeit angekündigt. Faury führt seit Anfang des Jahres die wichtigste Sparte von Airbus, das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen. Ein Jahr später kommt es auch an der Spitze des Verwaltungsrats zu einem Wechsel. Dort dürfte dann ein Deutscher als Nachfolger des Franzosen Ranque gute Chancen haben.

"Guillaume Faury ist eine ausgezeichnete Wahl. Er verfügt über tiefe Kenntnis der Luftfahrtbranche und langjährige industrielle Erfahrung, die er sich in zahlreichen Funktionen innerhalb und außerhalb von Airbus erworben hat", lobte Enders seinen Nachfolger. Der Franzose arbeitete bereits von 1998 bis 2008 für die Hubschrauber-Sparte von Airbus und kehrte nach vier Jahren beim Autobauer Peugeot als Chef der Helikopter-Sparte zu Airbus zurück. "Er weiß, dass er auf mich für einen reibungslosen Übergang zählen kann", sagte Enders. Zuletzt war auch über einen vorzeitigen Wachwechsel an der Spitze von Airbus spekuliert worden.

Insidern zufolge soll Faury seinen bisherigen Job in Personalunion behalten. Er hatte Anfang des Jahres Fabrice Bregier abgelöst, nachdem dieser einen Machtkampf mit Enders verloren hatte.

"Wir werden alles dafür tun, das Verkehrsflugzeuggeschäft auf Erfolgskurs zu halten", erklärte Faury. Derzeit fällt es bei den Bestellungen allerdings hinter den Erzrivalen Boeing aus den USA zurück. Probleme mit den neuen Triebwerken für das populärste Modell, den A320/A321, machen Airbus immer noch zu schaffen. Faury soll das Ruder nun herumreißen. Reuters hatte bereits Ende September berichtet, dass er der Favorit für den Posten sei und die Entscheidung noch im Oktober fallen dürfte. Der überraschende Abgang von Airbus-Verkaufschef Eric Schulz nach weniger als neun Monaten hatte den Druck erhöht, die Führungsfrage rasch zu klären und diejenigen gestärkt, die forderten, dass der neue Airbus-Chef aus dem Konzern selbst kommen müsse.

Formal muss Faury von den Aktionären als einziges operativ tätiges Mitglied des Verwaltungsrats bestätigt werden. An dessen Spitze steht noch bis 2020 Ranque. Er erklärte am Montag, er werde sein Mandat nach sieben Jahren auslaufen lassen. Traditionell hatten sich Franzosen und Deutsche seit der Gründung von EADS (heute Airbus) in der Führung von Vorstand und Verwaltungsrat abgewechselt. Der Konzern mit Sitz in Toulouse deutete an, dass dies trotz des schwindenden Einflusses der Politik so bleiben soll: Man werde "wie in der Geschäftsordnung festgelegt, dem wichtigen Aspekt der Bewahrung internationaler Vielfalt in Verwaltungsrat und Management Rechnung tragen", hieß es in der Mitteilung. 

(Reuters)

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