Mattell will Forschungen finanzieren und mit Kampagnen für das Thema sensibilisieren.
Der Barbie-Hersteller Mattel will gegen Geschlechterstereotype vorgehen und jungen Mädchen mehr Selbstvertrauen geben. Dazu will Mattel unter anderem Forschung finanzieren und die Öffentlichkeit mit Kampagnen für das Thema sensibilisieren, wie der US-Konzern am Dienstag mitteilte. Außerdem sollen jedes Jahr weltweit mindestens zehn Frauen mit Vorbildcharakter prominent vorgestellt werden.
Schon mit fünf Jahren würden viele junge Mädchen ihr Geschlecht als weniger intelligent einstufen als Buben und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten verlieren, erklärte Mattel. Das Projekt "Dream Gap" - gemeint ist die Lücke, die zum Erfüllen von Träumen gefüllt werden muss - will seinen Teil dazu beitragen, das zu ändern.
Eine Barbie mit lebensechten Proportionen auf den Markt zu bringen ist Nickolay Lamm nun gelungen. "Lammily" heißt sie und soll zeigen, dass normal, beziehungsweise durchschnittlich zu sein, schön ist. (c) Alexander Patho Photography Mittels Crowdfunding konnte die lebensechte Barbiepuppe nun realisiert werden. Befürworter gab es viele, denn von 95.000 Dollar als Ziel für die Produktion wurden 81.000 Dollar in nur einem Tag erreicht. Auf die Idee kam Nickolay Lamm als er für ein Kunstprojekt auf dem Blog MyDeals.com mit einem CDC-Verfahren die Maße einer durchschnittlichen Frau herangezogen und daraus ein 3D-Modell erstellte. Dieses ließ er dann mittels Photoshop wie eine Barbie aussehen. Nickolay Lamm/MyDeals.com Um die Idee auch in die Realität umzusetzen, wurde unter anderem den früheren Vizepräsidenten von Mattel, Robert Rambeau, an Bord geholt. Der Vergleich mit den Maßen einer durchschnittlichen 19-jährigen US-Amerikanerin macht die unrealistischen Proportionen der Barbie-Puppe sehr deutlich. Nickolay Lamm/MyDeals.com Nun kann die Barbie bereits gekauft werden. Und sie kann nicht nur mit natürlichen Proportionen aufwarten, sondern auch mit allerlei lebensechten Beschaffenheiten, darunter etwa Akne. So sieht Lammy mit Cellulite aus, ... (c) Alexander Patho Photography ... so mit Dehnungsstreifen am Bauch. Aber auch ein gebrochener Arm wird thematisiert ... ... sowie Narben. Neben Pflaster, Narben und Brillen kann Lammy auch mit blauen Flecken, Leberflecken und Tattoos aufwarten. (c) Alexander Patho Photography Der Unterschied zu einer normalen Barbie ist groß. Nicht nur die Größe und die dünne Taille sticht hervor, sondern auch der extrem dünne Hals, Schultern, Waden und Arme der Puppe. Nickolay Lamm/MyDeals.com "Mein Barbie-Projekt wurde vielfach kritisiert, weil Barbie nur ein Spielzeug ist. Wenn wir aber dünne Models kritisieren, sollten wir auch offen für die Möglichkeit sein, dass auch Barbie einen negativen Einfluss auf junge Mädchen hat", meint Lamm im Gespräch mit Huffington Post. Nickolay Lamm/MyDeals.com Von dem Ergebnis seiner Arbeit zeigt sich der Künstler jedenfalls begeistert. Er meint: "Die realistisch proportionierte Barbie sieht ziemlich gut in den Bildern aus, die ich hergestellt habe." Deshalb will er nun Mattel in die Verantwortung ziehen. Nickolay Lamm/MyDeals.com "Wenn es auch nur eine kleine Möglichkeit gibt, dass Barbie in seiner jetzigen Form Mädchen negativ beeinflusst und wenn Barbie als normal proportionierte amerikanische Frau gut aussieht, was hält Mattel dann davon ab diese zu produzieren?" Nickolay Lamm/MyDeals.com Lamm ist dabei nicht der Einzige, der sich mit Barbies negativem Einfluss auseinandersetzt. Rehabs.com hat eine Infografik veröffentlicht, die den Unterschied zwischen Barbies Maßen und einer normalen Frau verdeutlicht. Große Abweichungen gibt es dabei nicht nur bei Hüften und Taille, sondern auch bei Hals, Waden und Bizeps. Rehabs.com Bereits vier von fünf Kindern in den USA haben Angst davor, dick zu werden. 42 Prozent der Mädchen in der ersten bis zur dirtten Klasse wünschen sich, dünner zu sein. An dieser ungesunden Einstellung zum eigenen Körper wären unter anderem Barbie Puppen schuld. "Beginnend mit der ersten Puppe sind Mädchen höchst unrealistischen Bildern weiblicher Körper ausgesetzt", heißt es dort. Rehabs.com Wie selten die einzelnen Maße von Barbie sind, zeigt dieses Diagramm. Die Wahrscheinlichkeit, eine Frau mit den gleichen Arm-Maßen zu finden wie eine anorexische Frau ist 1 zu 14. Die Wahrscheinlichkeit eine Frau mit den selben Arm-Maßen wie Barbie zu finden ist 1 zu 6758. Eine Frau mit den genau gleichen Maßen wie Barbie zu finden ist noch unwahrscheinlicher als ein Gewinn im Lotto. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 1 zu 4,3 Milliarden. Weitere erschreckende Hochrechnungen: Barbie wäre es mit ihrem dünnen Hals unmöglich, ihren Kopf zu heben. Ihre dünnen Handgelenke könnten nichts schweres heben, ihre Knöchel sind so schmal, dass sie auf allen Vieren gehen müsste, da sie ihr Gewicht nicht aushalten. Barbies Taille ist so dünn, dass sie nur Platz für eine halbe Leber und ein paar Zentimeter Darm hätte. Ihre Beine sind 50 Prozent länger als ihre Arme. Bei normalen Frauen liegt dieser Wert bei nur 20 Prozent. Barbie hätte bei einer Größe von 174 Zentimeter nur ein Gewicht von 55 Kilogramm. Die durchschnittliche amerikanische Frau ist 163 Zentimeter groß und hat 83 Kilogramm. Barbies Maße sind schon lange kontrovers diskutiert wurden. 1998 wurde die Hüfte der Puppe größer und die Brust kleiner. Rehabs.com spricht von eine wahren Epidemie des Körperhasses. Einer von zehn US-Schülern in der Highschool hat bereits mit Essstörungen zu kämpfen. In den USA sind 90 Prozent Frauen im Alter zwischen 12 und 25 betroffen. Magersucht ist der einzig tödliche psychische Gesundheitszustand. 5 bis 20 Prozent der Menschen, die mit Magersucht diagnostiziert werden, werden an der Krankheit sterben, etwa an Herzkomplikationen, Organversagen oder Suizid. Vom Barbie-Image wegkommen Dabei war der Barbie-Puppe in der Vergangenheit selbst vorgeworfen worden, Stereotype über Frauen zu befördern und Mädchen ein falsches Schönheitsideal vorzugeben. Kritikern war die 1959 entworfene Puppe mit langen Beinen, enger Taille und großem Busen lange ein Dorn im Auge.
Mattel versucht seit Jahren aber, von diesem Image wegzukommen. 2016 brachte das in Kalifornien ansässige Unternehmen Barbie-Puppen mit drei verschiedenen Körperformen - groß, klein und kurvig - und in sieben verschiedenen Hautfarben auf den Markt.
Rehabs.com hat eine Infografik veröffentlicht, die den Unterschied zwischen Barbies Maßen und einer normalen Frau verdeutlicht. Große Abweichungen gibt es dabei nicht nur bei Hüften und Taille, sondern auch bei Hals, Waden und Bizeps. Rehabs.com Bereits vier von fünf Kindern in den USA haben Angst davor, dick zu werden. 42 Prozent der Mädchen in der ersten bis zur dirtten Klasse wünschen sich, dünner zu sein. An dieser ungesunden Einstellung zum eigenen Körper wären unter anderem Barbie Puppen schuld. "Beginnend mit der ersten Puppe sind Mädchen höchst unrealistischen Bildern weiblicher Körper ausgesetzt", heißt es dort. Rehabs.com Wie selten die einzelnen Maße von Barbie sind, zeigt dieses Diagramm. Die Wahrscheinlichkeit, eine Frau mit den gleichen Arm-Maßen zu finden wie eine anorexische Frau ist 1 zu 14. Die Wahrscheinlichkeit eine Frau mit den selben Arm-Maßen wie Barbie zu finden ist 1 zu 6758. Eine Frau mit den genau gleichen Maßen wie Barbie zu finden ist noch unwahrscheinlicher als ein Gewinn im Lotto. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 1 zu 4,3 Milliarden. Barbies Maße sind schon lange kontrovers diskutiert wurden. 1998 wurde die Hüfte der Puppe größer und die Brust kleiner. Rehabs.com spricht von eine wahren Epidemie des Körperhasses. Einer von zehn US-Schülern in der Highschool hat bereits mit Essstörungen zu kämpfen. In den USA sind 90 Prozent Frauen im Alter zwischen 12 und 25 betroffen. Magersucht ist der einzig tödliche psychische Gesundheitszustand. 5 bis 20 Prozent der Menschen, die mit Magersucht diagnostiziert werden, werden an der Krankheit sterben, etwa an Herzkomplikationen, Organversagen oder Suizid. (APA/AFP)
Lesen Sie mehr zu diesen Themen: