Wer „Islamophobie“ sagt, will Religionskritik unterbinden

Der Begriff unterstellt Islamkritikern eine Angststörung und disqualifiziert ihre Argumente als irrational. Er nützt den Islamisten, schadet aber liberalen Muslimen.

In der Sowjetunion landeten Dissidenten in den psychiatrischen Sonderkrankenhäusern des Innenministeriums. Wer den Sozialismus ablehnte, wurde für verrückt erklärt. In Putins Russland werden Widerspenstige nicht mehr in Sonderanstalten, sondern in regulären Kliniken zwangspsychiatriert. Andrei Shasherin aus dem westsibirischen Barnaul zum Beispiel wurde im August in eine geschlossene Anstalt eingeliefert, weil seine Postings im Internet angeblich „die Gefühle der Gläubigen verletzten und Hass schürten“.

Mit der Religionskritik ist das so eine Sache. In der EU gilt Blasphemie, bezogen auf das Christentum im Allgemeinen und auf die katholische Kirche im Besonderen, schon lange als Ausweis fortschrittlicher Gesinnung. Sozial auffällig ist hierzulande nicht, wer den Katholizismus verspottet, sondern wer sich zu ihm bekennt.

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