Sorgen um Weltkonjunktur sorgen für tiefrote Börsen

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Sorgen um die Weltkonjunktur haben die Wall Street am Mittwoch in die Tiefe gezogen. Auch die Börsen in Asien rasseln nach unten. Und in Europa geht es weiter abwärts.

Sorgen um die Weltkonjunktur haben die Wall Street am Mittwoch in die Tiefe gezogen. Der Dow-Jones-Index fiel um 3,15 Prozent auf 25.598 Punkte. Der breiter gefasste S&P gab um 3,3 Prozent auf 2786 Stellen nach - der größte Tagesrückgang seit Februar. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 4,1 Prozent auf 7422 Zähler. Aus Furcht vor einer Abkühlung der Weltkonjunktur fliehen auch Anleger aus den asiatischen Aktienmärkten. Der japanische Nikkei-Index fiel am Donnerstag um 4,1 Prozent auf 22.552,31 Punkte. Die chinesische
Börse in Shanghai rutschte sogar um bis zu 5,1 Prozent ab und notierte mit 2586,46 Zählern so niedrig wie zuletzt vor vier Jahren. Der südkoreanische Leitindex steuerte mit einem Minus von 4,2 Prozent auf den größten Tagesverlust seit sieben Jahren zu. "Bislang ist nicht absehbar, wann die Talsohle erreicht wird", sagte Analyst Chien Bor-yi vom Brokerhaus Cathay Futures. 

Genährt wurde der Konjunktur-Pessimismus von möglichen aggressiveren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed. Außerdem drückten die Warnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) vor Börsenturbulenzen wegen des Handelsstreits zwischen den USA
und China auf die Stimmung. Dieser Konflikt drohe nach den jüngsten US-Äußerungen weiter zu eskalieren und könnte sich länger hinziehen als bislang gedacht, sagte Norihiro Fujito, Chef-Anlagestratege der Investment-Bank Mitsubishi UFJ Morgan Stanley. US-Finanzminister Steven Mnuchin warnte die Regierung in Peking vor einer weiteren Abwertung ihrer Währung, um die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Produkte auf dem Weltmarkt zu verbessern. Der Yuan hat seit Jahresbeginn rund sechs Prozent verloren.

Auch in Europa setzt sich am Donnerstag der Abwärtstrend fort. Aus Furcht vor eine Abschwächung des weltweiten Wachstums ziehen sich weitere Anleger aus dem deutschen Aktienmarkt zurück. Der Dax verlor zur Eröffnung am Donnerstag 1,3 Prozent auf 11.556 Punkte, nachdem er am Mittwoch bereits gut zwei Prozent eingebüßt hatte.

Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag nach sehr schwachen Überseebörsenvorgaben mit tiefroter Tendenz begonnen. Der heimische Leitindex ATX rutschte bis 9.15 Uhr auf 3.202,31 Zähler ab um damit um satte 50,52 Punkte oder 1,55 Prozent unter den Mittwoch-Schluss.  Damit zeichnet sich bereits der fünft Verlusttag in Folge für den ATX ab. Eine Ausnahme bildet die Aktie von KapschTrafficCom. Sie hat am Donnerstag im Eröffnungshandel an der Wiener Börse mit einem massiven Kursaufschlag von fast neun Prozent auf 37,0 Euro reagiert. Der heimische Mautspezialist soll den Zuschlag zur Errichtung und den Betrieb der deutschen Pkw-Maut erhalten.

(Reuters)

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