VW-Chef Diess: Strengere Abgasnormen gefährden 100.000 Jobs bei VW

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Sollte die Umsetzung der Kohlendioxid-Reduzierung in der geplanten Geschwindigkeit kommen, sieht Herbert Diess ein Viertel der Arbeitsplätze gefährdet.

Der Chef des vom Abgasskandal geplagten deutschen Volkswagen-Konzerns, Herbert Diess, hat vor zu scharfen Klimavorgaben für die Automobilbranche gewarnt. "So eine Industrie kann schneller abstürzen, als viele glauben wollen", sagte Diess der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe) laut einem Vorausbericht.

Sollte sich das Europäische Parlament mit seinem Vorschlag einer Kohlendioxid-Reduzierung um 40 Prozent durchsetzen, müsste 2030 bereits die Hälfte der Fahrzeuge rein elektrisch fahren. "Die Transformation in der Geschwindigkeit und mit den Auswirkungen ist kaum zu managen", warnte Diess. Dann müssten in gut zehn Jahren "etwa ein Viertel der Jobs in unseren Werken wegfallen", insgesamt etwa 100.000 Stellen.

Nach langen Verhandlungen hatten sich die EU-Staaten am späten Dienstagabend darauf verständigt, dass Neuwagen im Jahr 2030 durchschnittlich um 35 Prozent weniger CO2 ausstoßen sollen als 2020. Bis 2025 sollen mindestens 15 Prozent erreicht sein.

Die Beschlüsse der EU-Umweltminister legen zunächst nur die Position für Verhandlungen mit dem Europaparlament fest, die bereits am Mittwochabend starten sind. Das Parlament hatte sich auf ehrgeizigere Ziele festgelegt: eine CO2-Minderung um 40 Prozent bis 2030. Folglich werden heftige Debatten erwartet, bis die Gesetzgebung unter Dach und Fach ist.

(APA/Reuters)

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