In Wien überprüfen 650 Mitarbeiter der Straßenaufsicht den ruhenden Verkehr. Die Zahl der Parksünder geht zwar zurück, Diskussionen mit empörten Autofahrern gehören aber zum Alltag. Trotzdem ist die Nachfrage nach den Jobs groß.
Er ist einer jener Menschen, die sich nur schwer aus der Ruhe bringen lassen. Entspannt könnte man ihn nennen. Gmiatlich, auf Wienerisch. Manfred Bresowsky selbst sagt, er habe „eine gewisse Gelassenheit“ . Und diese schadet in jenem Beruf keineswegs, für den sich Bresowsky vor vier Jahren entschlossen hat: Er ist einer von 650 sogenannten Wiener Parksheriffs.
Und in diesen vier Jahren hat er, man ahnt es, schon einiges erlebt an Diskussionen mit und Beschimpfungen von Autofahrern, die überhaupt nicht einsehen wollten, wieso gerade sie ausgerechnet jetzt einen Strafzettel bekommen hatten. „Mit Herz, Hirn und Verstand“, ganz so, wie er es in der Ausbildung zum „Organ der Straßenaufsicht“ (so die offizielle Berufsbezeichnung) „ungefähr eine Million Mal“ gehört hat, begegne er jenen aufgebrachten bis uneinsichtigen Menschen, erzählt Bresowsky. Aber über die negativen Erlebnisse möchte er gar nicht so gern reden, lieber darüber, was er an seinem Job mag.
Dass man den ganzen Tag im Freien unterwegs ist etwa – an diesem warmen Herbstvormittag, an dem Bresowsky, in dunkelblauer Uniform, mit der goldenen Plakette „Straßenaufsicht“ an der Brusttasche und weißer Kappe, auf den Straßen des sechsten Bezirk unterwegs ist, mag man ihn für die Stunden im Freien durchaus beneiden. Aber es gibt auch die heißen Hochsommertage oder die nebeligen Novembermorgen, die kalten, verschneiten Wintertage. Das mache ihm alles nichts aus, sagt Bresowsky, man müsse sich eben entsprechend kleiden.