Der VCÖ fordert auch deshalb die Abschaffung der Steuerbegünstigung von Diesel.
Immer häufiger entscheiden sich private Haushalte beim Neuwagenkauf gegen den Diesel. Die Neuzulassungen bei privaten Haushalte für Diesel-Pkw sind mit einem Anteil von 31 Prozent zwar stark rückläufig, wie eine VCÖ-Analyse zeigt, die Steuerbegünstigung von Diesel kommt aber vor allem Käufer großer Autos zu gute: Nur acht Prozent der neuzugelassenen Kleinwagen fahren mit Diesel, aber 75 Prozent der großen SUV und 80 Prozent der Pkw der Oberklasse. Bei Firmen und anderen juristischen Personen ist das Verhältnis genau umgekehrt: Dort sind sieben von zehn Neuzulassungen Diesel-Pkw.
Der VCÖ fordert die Abschaffung der Steuerbegünstigung von Diesel. "Dass Käufer großer SUV auch noch mit der Steuerbegünstigung auf Diesel belohnt werden, macht weder aus ökologischer noch aus sozialer Sicht Sinn", stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest. Bei den kleineren SUV beträgt der Diesel-Anteil 44 Prozent. Der Dieselboom habe Österreich den Klimazielen keinen Meter näher gebracht, so Rasmussen. Die Mineralölsteuer auf Diesel ist in Österreich um 8,5 Cent pro Liter niedriger als auf Benzin.
Dieselabgase sind dem Verkehrsclub zufolge Hauptverursacher des sehr gesundheitsschädlichen Stickstoffdioxid (NO2). Atemwegserkrankungen, Lungenschäden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können durch NO2 verursacht werden. In Österreich war im Vorjahr laut aktuellem Bericht des Umweltbundesamts vielerorts die Stickstoffdioxid-Belastung zu hoch. Betroffen waren einerseits große Städte, wie Linz, Salzburg, Graz und Wien und andererseits Gebiete entlang stark befahrener Autobahnen.
Neuzulassungen SUV:
Neuzulassungen
In den ersten neun Monaten sind in Österreich 72.954 Benzin-Pkw auf private Haushalte neu zugelassen wurden. Mit 35.622 waren es dagegen nur halb so viele Diesel-Autos.
(red.)