Innerhalb von zwei Tagen sammelte die Crowdfunding-Initiative von Sigrid Maurer 100.000 Euro. Das Geld soll weitere Kosten in dem Rechtsstreit mit dem Biergeschäftbesitzer sowie Beratung bei Hass im Netz finanzieren.
Das von Sigrid Maurer und dem Verein ZARA ins Leben gerufene Crowdfunding für einen "Rechtshilfefonds gegen Hass im Netz" hat das Ziel von 100.000 Euro erreicht - und das innerhalb von nur zwei Tagen. Mit dem Geld wollen die Initiatoren "Klagen finanzieren und Präzedenzfälle schaffen", wie die ehemalige Grünen-Abgeordnete bei einer Pressekonferenz zum Start angekündigt hat.
Mit den ersten 50.000 Euro soll ein "worst case"-Szenario bei dem Rechtsstreit zwischen Maurer und dem Besitzer eines Craft-Beer-Geschäfts, von dessen Facebook-Account ihr obszöne Meldungen geschickt wurden, abdeckt werden. Maurer, die via Facebook die Beleidigungen und den Namen des mutmaßlichen Verfassers publik gemacht hatten, wurde bei dem Prozess - nicht rechtskräftig - wegen übler Nachrede schuldig gesprochen.
Mit dem Rest der gespendeten Summe soll der Ausbau der rechtlichen Beratung bei Hass im Netz und ein Fonds zur Finanzierung weiterer Klagen von Betroffenen unterstützt werden. Auf der Webseite von ZARA wird halbjährlich ein Bericht bereitgestellt, der eine Übersicht über die finanzierten Aktivitäten, Klagen und die gesamte Mittelverwendung bietet.
Mögliches Folgeprojekt in Arbeit
Mittwochmittag gab Maurer dann auch bekannt, dass an einem möglichen Folgeprojekt gearbeitet werde. "Konkretes kann ich aber derzeit noch nicht sagen, das ging alles so schnell", so Maurer, die sich auch für die Unterstützung für ihren Prozess bedanket: "Es ist eine große Erleichterung zu wissen, dass nun das große finanzielle Risiko abgesichert ist."
Caroline Kerschbaumer vom Verein ZARA freute sich, "mit diesen Geldern erste Klagen von Betroffenen finanzieren zu können".
(APA)