"Ärzte ohne Grenzen sind ein Leuchtturm der Humanität", sagt der Salzburger Erzbischof Franz Lackner. Die NGO war von Kanzler Kurz (ÖVP) in die Nähe der Schlepperei gerückt worden. Ex-Ministerin Kdolsky (ÖVP) kritisierte ihn: Kurz sei "ahnungslos".
Unterstützung für die zuletzt von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in die Nähe der Schlepperei gerückte Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" kommt aus der katholischen Kirche. "Ärzte ohne Grenzen sind ein Leuchtturm der Humanität und christlicher Nächstenliebe", sagte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner am Donnerstag anlässlich einer Sammelaktion der Katholischen Jugend für die Hilfsorganisation.
Auf Kurz' Aussagen nahm Lackner in einer Aussendung zur Jugendsozialaktion "72 Stunden ohne Kompromiss" nicht explizit Bezug. Kurz hatte "Ärzte ohne Grenzen" und SOS Mediterranee am Wochenende vorgeworfen, mit ihrem Rettungsschiff "Aquarius 2" im Mittelmeer "gemeinsam mit den Schleppern Menschen nach Mitteleuropa zu bringen". Die Hilfsorganisation wies das zurück und meinte, Kurz wolle mit derartigen Aussagen nur vom Scheitern seiner EU-Ratspräsidentschaft in der Flüchtlingspolitik ablenken.
Scharfe Kritik an Kurz: "Ahnungslos, unempathisch"
Besonders scharf war die Kritik der früheren ÖVP-Ministerin Andrea Kdolsky ausgefallen, die von Kurz am Sonntag via Facebook eine "Rücknahme der Verdächtigungen" gefordert hatte: "Für mich überschreitet der Bundeskanzler hier eine Grenze, die ich nicht mehr tolerieren kann. Die Ärzteorganisation 'Medecins sans frontieres' zu kriminalisieren zeigt mir wie ahnungslos, unempathisch und schlecht beraten er in dieser Thematik ist. Als Ärztin, dies selbst für diese Organisation gearbeitet hat, als christlich sozial denkende Humanistin und als ehemalige Gesundheitspolitikerin bin ich fassungslos."
(APA)