Pussy-Riot-Aktivistin berichtet von "Folter und Tod" in russischen Straflagern

Nadeschda Andrejewna Tolokonnikowa Nadja bei der Pressekonferenz zur Behandlung von Pjotr Wersilow
Nadeschda Andrejewna Tolokonnikowa Nadja bei der Pressekonferenz zur Behandlung von Pjotr Wersilowimago/Mauersberger
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In einem Lager östlich von Moskau müssten Frauen 16 Stunden am Tag arbeiten, ohne ausreichend essen oder schlafen zu können, sagt Nadja Tolokonnikowa.

Die Aktionskünstlerin Nadja Tolokonnikowa von der Moskauer Punkband Pussy Riot hat die grauenvollen Methoden und Zustände in russischen Straflagern kritisiert. "Folter, Schläge und Todesfälle" gehörten dort zum Alltag, sagte Tolokonnikowa in einer Videobotschaft.

Im Lager "IK-14" in Mordwinien östlich von Moskau müssten Frauen 16 Stunden am Tag arbeiten, ohne ausreichend essen oder schlafen zu können.

Tolokonnikowa und ihre Mitstreiterin Maria Aljochina waren 2012 nach einem schrillen Punkprotest in einer Kirche wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" zu zwei Jahren Straflager verurteilt worden. Sie kamen Ende 2013 frei.

Tolokonnikowa warb auch für den Kurzfilm "The Penal Colony", der ihre Geschichte erzählt. Die Regisseure Lindsey Aliksanyan und Manos Cizek ließen sich dafür von einem Brief Tolokonnikowas inspirieren, den sie zu Beginn ihres Hungerstreiks aus der Haftanstalt geschrieben hatte.

Ihre Anhänger rief Tolokonnikowa zu einer "Kultur der Revolte" auf. Figuren wie US-Präsident Donald Trump, Russlands Präsident Wladimir Putin, die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen und der rechts-nationale ungarische Ministerpräsident Viktor Orban seien auf dem Vormarsch. Die Menschen müssten gegen "autoritäre Arschlöcher" aufbegehren, sagte Tolokonnikowa.

(APA/dpa)

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