Philipp Achammer, Chef der Südtiroler Volkspartei, würde sich über eine österreichische Staatsbürgerschaft freuen – warnt aber vor separatistischen Hintergedanken.
Die Presse: Es gibt eine Frage, die Österreicher Südtirolern gern stellen: Fühlen Sie sich als Italiener, Österreicher – oder als was? Wie würden Sie darauf antworten?
Philipp Achammer: Wir sind eine österreichische Minderheit in Italien. Für mich trifft es am besten: Ich fühle mich als Südtiroler, Tiroler und Europäer.
Es gibt dazu wenige Studien, aber den Sprachbarometer aus 2014: Damals gaben 2,2 Prozent der deutschsprachigen Südtiroler an, sich als Österreicher zu fühlen.
Es ist eben eine sehr persönliche Frage. Die Südtiroler sind Lokalpatrioten, mit einer historisch bedingten, starken Verbundenheit zur Europaregion. So positiv wie in Südtirol ist Europa in wenigen anderen Gebieten konnotiert.
Die Frage wird jetzt durch die Debatte über Doppelstaatsbürgerschaften aufgeworfen. Österreich will sie deutschsprachigen und ladinischen Südtirolern verleihen. Wie entscheidet man, wer dazugehört?