Ein Buch dokumentiert Musikerschicksale nach dem Anschluss.
Die Volksoper feiert ein Jubiläum. Es ist zwar nicht ganz rund, aber Marie-Theres Arnbom nutzt die Gelegenheit, um eines runderen, aber ganz und gar unerfreulichen Ereignisses und seiner Folgen zu gedenken. Über das Jahr 1938 ist dieser Tage zwar nicht wenig geredet, geschrieben und diskutiert worden. Und doch ist jede einzelne Erinnerung es wert, aufgezeichnet zu werden.
Unsere Zeit ist sich dessen bewusst. Spät, aber doch, wird die grausame Geschichte aufgearbeitet. Auch wenn das Gedenken daran von früheren Generationen gern für immer unterbunden worden wäre. Arnbom hat die Geschichte der Volksoper in den Tagen und Wochen nach dem sogenannten Anschluss studiert und ist dem Schicksal jener Menschen nachgegangen, die vor dem März 1938 eine Rolle im musikalischen Leben Wiens gespielt haben, denen man aber nach dem Einmarsch der deutschen Truppen verkündet hat: „Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt.“