Wie die Südtiroler gewählt haben und wie es in der autonomen Provinz nach der Landtagswahl weitergehen wird: Sechs Fragen und Antworten.
Bozen/ Wien. Nach der Landtagswahl in Südtirol sind die Karten in der autonomen norditalienischen Provinz neu gemischt. Nicht nur bestätigte der Urnengang, dass die Ära der nahezu absolutistischen Alleinregierung der Südtiroler Volkspartei (SVP) vorbei ist. Deutlich wurde auch, dass eine Einmischung aus Wien nicht viele Stimmen bringt: Weder das Angebot einer österreichische Staatsbürgerschaft für deutsch- und ladinischsprachige Südtiroler noch die Wahlkampfpräsenz österreichischer Regierungsvertreter zeigte Wirkung. Hier die wichtigsten Fragen:
1 Wer sind die wirklichen Wahlsieger, wer sind die größten Verlierer?
Landeshauptmann Arno Kompatscher musste sich erstmals einer Wiederwahl stellen und büßte dabei gleich Stimmen ein: Seine SVP sackte um 3,7 Prozentpunkte auf 41,9 Prozent ab. Das war bereits im Vorfeld befürchtet worden. Deshalb hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. Zu einem Desaster wurde die Wahl für die deutschsprachige Rechte. Die Süd-Tiroler Freiheit verlor eines von drei Mandaten, die Freiheitlichen stürzten von sechs auf zwei Mandate ab. Zu den Gewinnern zählt die rechtspopulistische Lega. Sie punktete vor allem, aber nicht nur, bei italienischen Wählern und eroberte vier Sitze. Der große Überraschungssieger ist die Liste Köllensperger, die erstmals bei einer Landtagswahl antrat und mit 15,2 Prozent der Stimmen Platz zwei eroberte.