Gelingt es dem Investor Michael Tojner, seine Pläne bei der B&C Privatstiftung umzusetzen, könnte das ein Pflichtangebot bei Lenzing, Amag und Semperit auslösen. Die Übernahmekommission ist bereits damit beschäftigt.
Wien. Seit dem Wochenende ist bekannt, dass der Investor Michael Tojner ein Auge auf die B&C-Privatstiftung geworfen hat. Wie Stiftungsvorstand Wolfgang Hofer bestätigte, will Tojner in Zusammenarbeit mit der Bank-Austria-Mutter Unicredit erreichen, dass die Dividenden der Industriebeteiligungen nicht mehr in der Stiftung verbleiben, sondern ausgeschüttet werden. Zudem soll es auch im Stiftungsvorstand Änderungen geben – ein Vertrauter von Tojner beziehungsweise er selbst sollen in den Vorstand einziehen. Beide Pläne werden von der B&C-Stiftung und ihrem derzeitigen Vorstand entschieden abgelehnt.
Dieser schon seit Längerem dauernde Machtkampf um die Stiftung zwischen Vorstand und Tojner, der nun zunehmend an die Öffentlichkeit dringt, ist auch für die Aktionäre von Lenzing, Amag und Semperit interessant. Denn sollte Tojner sein Vorhaben in die Realität umsetzen, könnte das ein Pflichtangebot an die anderen Aktionäre auslösen, bestätigen mehrere Juristen im Gespräch mit der „Presse“. Ein Umstand, der dem Vernehmen nach auch bereits dazu geführt hat, dass sich die Übernahmekommission intensiv mit dem Fall beschäftigt.