Tirols Landeshauptmann Günther Platter erklärt im "Presse"-Interview, warum er – im Gegensatz zu FPÖ-Vorwürfen – kein Linker ist, die Volkspartei in Tirol schwarz ist und ein echter Tiroler eigentlich gar keine Doppelstaatsbürgerschaft benötigt.
Wie fühlt man sich denn als Linker in der ÖVP?
Günther Platter: (lacht) Ich glaube, ich muss in Österreich niemandem erklären, wo ich politisch stehe. Ich war Innenminister und Verteidigungsminister und habe eine klare Haltung in der Sicherheitspolitik und der Migrationsfrage. Da ist jede weitere Aussage dazu überflüssig.
Aus welchen Gründen, glauben Sie, hat Sie FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz als linken Politiker bezeichnet?
Das ist vielleicht der Versuch, einen Keil zwischen die westlichen Landeshauptleute und Sebastian Kurz zu treiben. Das wird aber sicher nicht gelingen, vor allem bei mir nicht. Ich war einer, der die Kandidatur von Sebastian Kurz zum Bundesparteiobmann massiv unterstützt hat, und ich bin auch eng mit ihm verbunden. Wir hatten erst dieser Tage wieder ein sehr gutes Gespräch. Das Ganze geht ins Leere.
Sie sind also mit der Bundes-ÖVP auf einer Linie – und diese Linie ist nicht links?
Nein, wirklich nicht. Diese Einordnung ist die Sache des Klubobmanns der Freiheitlichen Partei. Meine Ausrichtung ist aber eindeutig. Und da ändert es auch nichts, dass wir in Tirol eine Koalition mit den Grünen haben. Wenn jemand Bedarf hat, sich darüber zu informieren, wie diese Koalition aus ÖVP und Grünen in Tirol ankommt – herzlich willkommen, wir haben eine große Zustimmung in der Bevölkerung.