Deepfake-Videos: Selig, die sehen und doch nicht glauben

Auch Ex-US-Präsident Barack Obama wurden Worte in den Mund gelegt, die er so nicht gesprochen hatte.
Auch Ex-US-Präsident Barack Obama wurden Worte in den Mund gelegt, die er so nicht gesprochen hatte. (c) APA/AFP/Lehtikuva/JUSSI NUKARI (JUSSI NUKARI)
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Eine verführerische Technologie, mit der Bewegtbilder von Personen täuschend echt manipuliert werden können, ist marktreif. Doch dem Einsatz von solchen gefälschten Videos sind enge rechtliche Grenzen gesetzt.

Wien. In der Bibel heißt es noch: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ In der modernen digitalen Welt könnte es bald heißen: „Selig sind, die sehen und doch nicht glauben!“ Grund sind die technischen Möglichkeiten, Bewegtbilder täuschend echt zu manipulieren und beispielsweise bekannten Persönlichkeiten gefälschte Aussagen zu unterschieben. In den USA wächst die Nervosität, dass diese Technologie im Zuge der bevorstehenden Midterm-Elections eingesetzt werden könnte. Mit Fake-Videos könnten dem politischen Gegner unliebsame Statements in den Mund gelegt werden.

Rund um den Jahreswechsel erregten Pornovideos die Gemüter, in denen prominente Schauspielerinnen zu sehen waren. Wie sich herausstellte, wurden die schlüpfrigen Filmchen mithilfe künstlicher Intelligenz erzeugt. Der dafür eingeführte Begriff „Deepfake“ setzt sich aus den Wörtern „Deep Learning“ und „Fake“ zusammen. Computerprogramme analysieren mittels „Deep Learning“ umfangreiches Audio- und Videomaterial einer Person und können so täuschend echt wirkende Filme erstellen, in denen die Person zu sehen ist und beliebige Äußerungen von sich gibt. In den vergangenen Monaten wurde die Technik rasch perfektioniert, sodass die Manipulationen mit vernünftigem Aufwand nicht mehr erkennbar sind.

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