Elke Winkens: „Ich wurde zweimal vergewaltigt“

"Durch Metoo wird alles in einem Topf geworfen", sagt Elke Winkens.
"Durch Metoo wird alles in einem Topf geworfen", sagt Elke Winkens.(c) Getty Images
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Elke Winkens bricht ihr Schweigen: Die Schauspielerin sei in ihrem Leben zweimal vergewaltigt worden. Aus ihrer Opferrolle konnte sie sich befreien. Sie kritisiert die Auswüchse der #metoo-Bewegung.

"Ich wurde in meinem Leben zweimal vergewaltigt" – Schauspielerin Elke Winkens berichtet in einem aktuellen Interview mit "News" (Online-Auszug) erstmals über die traumatischen Ereignisse aus ihrer Vergangenheit. Zum ersten Mal sei sie mit 16 Jahren Opfer von sexueller Gewalt geworden. "Es passierte im privaten Umfeld, ein entfernter Bekannter meiner Eltern", erzählt die 48-Jähirge in dem Gespräch. Ihre Familie sei von diesem Mann finanziell abhängig gewesen und "er hat seine Macht ausgeübt. Im Auto." Das Erlebte habe sie versucht zu verdrängen. "Ich habe mir gesagt: Aus, das ist nicht passiert'." Mit 20 sei es erneut ein Bekannter gewesen, der sie vergewaltigt habe. Sie sei "in Angststarre verfallen".

Diese einschneidenden Erlebnisse haben sich zunächst "in Männerhass manifestiert". Winkens hatte "lange ein ganz miserables Bild von Männern - zu Unrecht", wie sie heute sagt. Das Trauma der Vergewaltigung sei "schwer erklärbar" und führe "dich in einen dunklen Tunnel, umgibt dich mit Wolken". Erst eine Therapie half ihr bei der Bewältigung des Erlebten. "Ich wollte leben und dieses Opfer-Ding loswerden." Am allermeisten habe sie sich aber selbst geholfen "indem ich mir sagte: Willst du leben oder willst du jammern".

Männer am Pranger

Warum bricht sie erst jetzt ihr Schweigen? "Weil ich wirklich wütend bin, seit ich all diese Geschichten über Roman Rafreider gelesen habe." Kampagnen wie die #metoo-Bewegung seien grundsätzlich gut, doch "nicht jeder Mann sei ein Täter." Durch Initiativen wie „Metoo“ werde "alles in einem Topf geworfen, vom zotigen Witz über den Griff auf den Oberschenkel bis hin zu Vergewaltigung." Und weiter: "Früher hätte man Menschen am Dorfplatz an den Pranger gestellt, jetzt stellen wir die Männer im Internet an den Pranger - wo ist da der Fortschritt?" Schließlich gehe es auch um Existenzen. Ihr persönlich gehe es heute wieder gut: "Ich lebe heute ein Leben, das ich genieße - auch wenn es bis dahin weiter Weg war."

(red.)

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