B&C-Vorstand Hofer befürchtet, dass die UniCredit bei komplexen Transaktionen "im letzten Moment dazwischen grätschen könnte".
Im Übernahmestreit um die B&C-Privatstiftung kappt die B&C alle Geschäftsverbindungen zur Bank Austria. "Herr Tojner sagt, dass er eine Vereinbarung mit der UniCredit hat, deren Inhalt ja medial bereits bekannt ist. Unter diesen Umständen ist klar, dass wir mit unseren Bankverbindungen von der UniCredit-Tochter in Österreich weggehen müssen", so B&C-Vorstand Wolfgang Hofer im "Industriemagazin".
"Der Ablösungs-Prozess unserer Kundenbeziehung hat bereits begonnen", wird Hofer in dem am Montag veröffentlichten Interview zitiert. Betroffen sind nicht nur die Konten der B&C, sondern auch die von Lenzing, AMAG und Semperit. "Die Holding und unsere Unternehmen sind international aktiv. Dabei geht es immer wieder um komplexe Finanz-Projekte. Wir können uns keine Transaktionen leisten, bei denen die Gefahr besteht, dass Mailand aus Kalkül im letzten Moment dazwischen grätscht."
Wie der "trend" berichtete, geht es dabei um Hunderte Millionen Euro, die auf Konten anderer Banken transferiert werden. Vergangene Woche war bekannt geworden, dass der Investor Michael Tojner mit prominenten Partnern und unter Mithilfe der Bank-Austria-Mutter UniCredit, die Kontrolle über die B&C-Privatstiftung erlangen will. Die B&C wehrt sich gegen die aus ihrer Sicht "feindliche Übernahme".
Die B&C-Stiftung war im Jahr 2000 von der Bank Austria gegründet worden und hatte 2008 für die Ablöse der Genussrechte 1,2 Mrd. Euro an die UniCredit gezahlt. Die B&C hält laut Eigenangaben derzeit 50 Prozent plus zwei Aktien an der Lenzing AG, 54,2 Prozent an der Semperit AG und der 52,7 Prozent an der AMAG Austria Metall AG.
(APA)