Die schmerzhafte Rollerrevolution

Wien ist eine Roller-Musterstadt. Aber auch hier kommt es zu Unfällen.
Wien ist eine Roller-Musterstadt. Aber auch hier kommt es zu Unfällen.(c) APA/Christian Wind
  • Drucken

Start-up-Investoren lieben Elektroscooter. Aber nicht überall läuft es so rund wie bisher in Wien. Werden uns die E-Roller zum Ausleihen erhalten bleiben – oder wieder verschwinden?

QR-Code scannen, aufsteigen, losfahren. Das Prinzip der Start-ups Lime und Bird, die gerade die halbe Welt mit E-Rollern überziehen, ist denkbar einfach. Auch in Wien sind die zwei US-Unternehmen schon gelandet. Diesmal wird die Bundeshauptstadt ihrem Ruf als Spätentwicklerin, in der die Welt erst zehn Jahre nach Weltuntergang untergeht, gar nicht gerecht. Mehr als 3000 Scooter sind bereits unterwegs oder stehen irgendwo am Gehsteig rum. Wien war aber schon immer ein Ausnahmefall in Sachen Roller. Nirgendwo sonst ist es gesellschaftlich derart akzeptiert, wenn erwachsene Menschen mit Tretrollern unterwegs sind.

Der Schritt zu strombetriebenen Geräten scheint da nur logisch. Probleme gibt es bisher kaum. Die Stadt verzeichnet „maximal eine Beschwerde pro Tag, eher weniger“, wie Christian Rupp von der zuständigen Mobilitätsagentur der „Presse“ mitteilt. Beachtlich wenig, wenn man bedenkt, wie gern die Wiener raunzen. Dem achtjährigen Mädchen, das am vergangenen Donnerstag am Gehsteig in Simmering von einem E-Roller-Fahrer zusammengefahren wurde und ins Krankenhaus musste, oder dem 19-Jährigen, der am Wochenende beim Wien-Fluss schwer verletzt wurde, hilft das freilich nicht. Die E-Roller-Revolution ist leider schmerzhaft – vor allem, wenn Regeln missachtet werden.

Faltbare Helme der Zukunft

In den USA, wo dieser Trend wie viele vor ihm seinen Ausgang genommen hat, gab es bereits mehrere Todesfälle – wobei nicht bekannt ist, ob diese mit geliehenen oder selbst gekauften Scootern geschehen sind. Die Probleme sind in beiden Fällen dieselben, was man auch in Wiens Straßen beobachten kann. Niemand trägt beim Rollerfahren Helme. Dabei kommen die Dinger auf eine Höchstgeschwindigkeit von fast 25 Kilometern pro Stunde.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wien

Verletzter E-Scooter-Fahrer aus Wien-Fluss gerettet

Der 19-Jährige musste noch an der Absturzstelle im Wien-Fluss-Bett notfallmedizinisch versorgt werden.
++ HANDOUT ++ AUCH 'BIRD' KOMMT MIT E-SCOOTER-SHARING NACH WIEN
Wien

Wiener City-Vorsteher erbost über abgestellte Leih-Scooter

Die Roller würden "unbedacht" im öffentlichen Raum geparkt, beschwert sich Markus Figl, Bezirksvorsteher der Inneren Stadt. Er warnt vor einem "Chaos" wie bei Leihrädern.
Wien

Mädchen in Simmering von E-Roller angefahren und verletzt

Die Achtjährige wurde mit leichten Kopfverletzungen im Krankenhaus behandelt. Der Unfall ereignete sich auf dem Gehsteig, wo man laut Polizei mit dem E-Roller nichts verloren hat.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.