Aktionäre fassen wieder Zutrauen zu Siemens Gamesa

Beim Windkraft-Konzern Siemens Gamesa und seinen Aktionären wächst die Hoffnung auf ein Ende der Umsatzflaute.

Die spanische Siemens-Tochter Gamesa stellte am Dienstag für das neue Geschäftsjahr 2018/19 (Ende September) einen Zuwachs von mindestens zehn Prozent auf zehn bis elf Milliarden Euro Umsatz in Aussicht. Seit dem Frühjahr steige die Nachfrage auf dem besonders gebeutelten Markt für Windräder an Land wieder, im vierten Quartal wuchsen die Umsätze um zwölf Prozent. Dank eines Auftragseingangs von 11,9 Milliarden Euro - ein Plus von neun Prozent - seien 80 Prozent des erwarteten Umsatzes für 2018/19 schon abgedeckt.

Die besseren Aussichten ließen die Gamesa-Aktien um elf Prozent auf 10,98 Euro nach oben schnellen, den höchsten Stand seit Ende September. Siemens hält 59 Prozent an Gamesa.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr war der Umsatz um 17 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro eingebrochen. Dank hoher Einsparungen reichte es am Ende zu einem Nettogewinn von 70 Millionen Euro. Im Fusionsjahr hatte Siemens Gamesa rote Zahlen geschrieben.

Das Unternehmen kämpft - wie der schärfste Rivale Vestas, mit dem die Spanier um die globale Marktführerschaft kämpfen - immer noch mit starkem Preisdruck. Die Verkaufspreise lägen im Schnitt um neun Prozent unter Vorjahr. Dazu kommen steigende Stahlpreise, dem wichtigsten Grundstoff für die Windturbinen, wegen der Strafzölle zwischen den USA und China. Synergieeffekte aus der Fusion der Siemens-Windkraftsparte mit der spanischen Gamesa und Produktivitätsfortschritte summierten sich auf 800 Millionen Euro. Das Unternehmen hatte den Abbau von rund 6000 Stellen beschlossen. Das begrenzte den Rückgang des bereinigten operativen Gewinns auf elf Prozent. Die operative Umsatzrendite lag mit 7,6 Prozent im Zielkorridor.

Viel besser wird es auch 2018/19 nicht: 7,0 bis 8,5 Prozent Marge sagte Vorstandschef Markus Tacke voraus. 130 Millionen Euro an Kosten für den Umbau gilt es noch zu verkraften. 2017/18 summierten sich Restrukturierungskosten und Abschreibungen auf Firmenwerte auf 347 Millionen. Damit die Marge bis 2019/20 die versprochenen acht bis zehn Prozent erreicht, müsse weiter gespart werden, erklärte Tacke. Darum kümmern soll sich Christoph Wollny, der zum Chef Operating Officer ernannt wurde. Er hatte bisher für die angeschlagene Siemens-Kraftwerkssparte gearbeitet.

(Reuters)

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