Wirtschaftsweisen senken Konjunkturprognosen für Deutschland kräftig

Gewitterfronten ueber der Stadt Eine Gewitterfront zieht ueber den Essener Ortsteil Borbeck Sued hinwe
Gewitterfronten ueber der Stadt Eine Gewitterfront zieht ueber den Essener Ortsteil Borbeck Sued hinweimago/Gottfried Czepluch
  • Drucken

Der Rat geht für 2018 nur mehr von 1,6 Prozent Wachstum aus. Zuvor hatte er noch 2,3 Prozent prognostiziert. Ungünstigere außenwirtschaftliche Rahmenbedingungen werden laut einem Bericht als Ursache genannt

Die Wirtschaftsweisen senken einem Medienbericht zufolge ihre Konjunkturprognosen für Deutschland deutlich. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr um 1,6 Prozent und 2019 nur noch um 1,5 Prozent wachsen, berichtete die "Neue Berliner Redaktionsgesellschaft" am Dienstag. Bisher war der Sachverständigenrat von 2,3 und 1,8 Prozent ausgegangen. Das fünfköpfige Gremium wäre damit pessimistischer als die deutsche Regierung, die für beide Jahre 1,8 Prozent vorhersagt.

Als Grund für das nachlassende Wachstum werden den Angaben nach ungünstigere außenwirtschaftliche Rahmenbedingungen genannt, darunter anhaltende Befürchtungen über einen Handelsstreit mit den USA und einen ungeordneten EU-Ausstieg Großbritanniens. Zudem dämpften Kapazitätsengpässe das Wachstum. Durch die große Nachfrage nach Arbeitskräften könnten die Beschäftigten weiter steigende Löhne und Gehälter erwarten.

Das Gutachten soll der deutschen Bundesregierung an diesem Mittwoch übergeben werden. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wurde 1963 per Gesetz eingerichtet, um die Politik zu beraten. Vorsitzender ist der Ökonom Christoph Schmidt. Dem Gremium gehören außerdem Peter Bofinger, Lars Feld, Isabel Schnabel und Volker Wieland an.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

IWF-Chef Christine Lagarde
Österreich

IWF-Chefin prophezeit Wetterumschwung in der Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft werde nicht mehr auf dem noch im Juli prognostizierten Niveau von 3,9 Prozent wachsen, sagt IWF-Chef Christine Lagarde: "Es nieselt, aber schüttet noch nicht."
Österreich lebt auch dann noch über seine Verhältnisse, wenn man all das Vermögen der öffentlichen Hand miteinberechnet.
Österreich

Staatsfinanzen: Österreich ist nicht reich genug

Das Nulldefizit für 2019 ist nur die halbe Wahrheit. Der IWF stellt Vermögen und Verbindlichkeiten von 31 Staaten gegenüber. Das Ergebnis: Die meisten Länder haben genug auf der hohen Kante. Österreich eher nicht.
IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld: Wahrscheinlichkeit weiterer negativer Schocks für unsere Wachstumsvorhersage ist gestiegen
Österreich

IWF-Prognose: Wahrscheinlichkeit für negative Schocks gestiegen

Der Internationale Währungsfonds erhöht die Wachstumsprognose für Österreich . Aber: "Die Wahrscheinlichkeit weiterer negativer Schocks für die weltweite Wachstumsvorhersage ist gestiegen", sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld.
Österreich

IWF prophezeit Venezuela eine Inflation von 1,37 Millionen Prozent

Der Internationale Währungsfonds bescheinigt der Wirtschaft von Venezuela praktisch den totalen Kaufkraftverlust.
IWF-Chefin Christine Lagarde, Minister Luhut Binsar Pandjaitan
Österreich

IWF-Jahrestagung in Zeiten des "Wetterwechsels"

Die Zeiten, in denen IWF-Chefin Lagarde noch von Sonnenwetter in der Weltwirtschaft sprach, bei dem man "das Dach reparieren" sollte, neigen sich dem Ende. Auf der idyllischen Ferien-Insel Bali wird der "Wetterumschwung" das Hauptthema sein.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.