Annäherung im Handelsstreit

Chinas Vizepräsident Wang Qishan.
Chinas Vizepräsident Wang Qishan.(c) APA/AFP/ROSLAN RAHMAN (ROSLAN RAHMAN)
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Entspannung. USA und China setzen Ministertreffen für Freitag fest.

Washington/Singapur. In die vom Handelsstreit schwer belasteten Beziehungen zwischen den USA und China kommt Bewegung: Ein im Oktober abgesagtes, hochrangiges Treffen von Regierungsvertretern wurde nun für Freitag in Washington angesetzt.

Das US-Außenministerium teilte am Dienstag mit, Ressortchef Mike Pompeo, US-Verteidigungsminister Jim Mattis, Chinas Verteidigungsminister Wei Fenghe und Politbüro-Mitglied Yang Jiechi sollten über diplomatische und sicherheitspolitische Fragen beraten. Chinas Vizepräsident, Wang Qishan, betonte unterdessen die Gesprächsbereitschaft seines Landes im Zollkonflikt. „Es ist unsere feste Überzeugung, dass China und die USA sowohl von der Zusammenarbeit profitieren als auch durch Konfrontation verlieren werden“, sagte Wang auf einer Wirtschaftsveranstaltung in Singapur.

Neben dem Handelskonflikt ist Chinas Vorgehen zur Durchsetzung von Gebietsansprüchen im südchinesischen Meer ein Streitpunkt. Zugleich setzen die USA auf Zusammenarbeit mit China, um eine atomare Abrüstung Nordkoreas zu erreichen.

Chinas Wirtschaft schwächelt

Im Zollkonflikt deutete sich zuletzt eine Annäherung an, Anzeichen dafür war ein Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Amtskollegen, Xi Jinping. Beim G20-Gipfel Ende des Monats in Argentinien wollen die beiden Präsidenten über den Streit beraten. Die USA und China überziehen sich seit Monaten mit Strafzöllen, was offenbar auf die Konjunktur der Volksrepublik durchschlägt. Das Wachstum war dort von Juli bis September mit 6,5 Prozent so gering wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr. Bereits am Montag signalisierte Xi Entgegenkommen und stellte niedrigere Zölle und besseren Marktzugang in Aussicht. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2018)

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