Steyr: Beamter verewigt sich in Stadtpflaster

Pflasterverlegung
PflasterverlegungImago
  • Drucken

Ein Magistratsbeamter und SPÖ-Gemeinderat hat sich auf dem Stadtplatz in Steyr offenbar selbst ein Denkmal gesetzt - und eine originelle Rechtfertigung dafür parat.

"Das ist ja eine Aktion wie von einem Zwölfjährigen, richtig deppert ist das", sagt Gerald Hackl, Bürgermeister von Steyr, gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten". Anlass der Schimpftirade ist nicht etwa die Opposition, sondern ein Parteikollege – Franz-Michael Hingerl. Der Magistratsbeamte und SPÖ-Gemeinderat beaufsichtigte die Verlegung eines neuen Kopfsteinpflasters auf dem Stadtplatz und hat tatsächlich seinen Nachnamen darin "versteckt". Dem Medienbericht zufolge hat der Bauleiter von Hingerl selbst den Befehl bekommen, die Granitsteine zurecht zuhauen.

Laut Magistratsberechnungen waren zwischen fünf und sechs Stunden Mehrarbeit nötig, damit Hingerls Name in das Pflaster eingefügt werden konnte. Erst nach zwei Wochen wurde der Namenszug entdeckt.

"Mit dem Blödsinn hat er selber die gute Arbeit, die er geleistet hat, in den Schatten gestellt", kritisiert Hackl. Der Stadtchef hat darauf bestanden, dass die individuelle Pflasterung umgehend beseitigt wird, am Mittwoch rückten die Bauarbeiter an. "Wir wollen kein kurioses Denkmal schaffen, mit dem die Stadt sich bei den Besuchern lächerlich macht", so Hackl. Die Kosten für die Entfernung muss Hingerl selbst tragen.

Hingerl: "Unglaubliche Unterstellung"

Der Beamte spricht gegenüber dem "Standard" übrigens von einer "unglaublichen Unterstellung". Es sei ihm lediglich darum gegangen, mit dem 50 Meter langen Namenszug die lokale Wirtschaft zu würdigen. Im Detail: "Das H steht für die Bäckerei Hohlrieder, das I für das italienische Restaurant Imperial, das N für das Schuhgeschäft Nanu, das G für den Juwelier Gröger, das E für E-Banking Oberbank, das R für Rathaus, das L für das Obstgeschäft Leopold." Die "unglückliche Anordnung" sei ihm leider nicht aufgefallen.

>>> Bericht auf „Nachrichten.at“

>>> Bericht auf "derstandard.at"

(sk)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.