Nach dem erzwungenen Rücktritt von Justizminister Jeff Sessions könnte der US-Präsident bis Jahresende noch weitere Minister aus der Regierung entfernen.
Nach dem erzwungenen Rücktritt von Justizminister Jeff Sessions zeichnen sich nach Medienberichten im Kabinett von US-Präsident Donald Trump weitere Wechsel bis zum Jahresende ab. Als Wackelkandidaten gelten demnach Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen und Innenminister Ryan Zinke, wie die "Washington Post" und die Nachrichtenportale "Politico" sowie "The Hill" berichteten.
Genannt werden aber auch die Namen von Verteidigungsminister James Mattis, dem Stabschef im Weißen Haus, John Kelly, sowie Trumps Sprecherin Sarah Sanders.
Trump wirft der für die innere Sicherheit zuständigen Heimatschutzministerin Nielsen vor, nicht loyal zu sein und zu lasch bei der Grenzsicherung zu Mexiko vorzugehen, wie "Politico" am Donnerstag berichtete. Als mögliche Nachfolgerin gelte Floridas Generalstaatsanwältin Pam Bondi, eine langjährige Vertraute Trumps.
Zukunft von Pressesprecherin Sanders offen
Als umstritten gilt auch der vor allem für das Management natürlicher Ressourcen und die Verwaltung von bundeseigenem Land zuständige Innenminister Zinke. Auf ihn haben sich bereits die Demokraten eingeschossen, die nach der Kongresswahl mit ihrer Mehrheit im Abgeordnetenhaus Untersuchungen einleiten können. Bei Zinke geht es nach Angaben von "The Hill" um fragwürdige Geschäfte. Trump wich am Mittwoch einer Frage zur Zukunft Zinkes aus: "Das schauen wir uns an", sagte er.
Zu Verteidigungsminister Mattis schrieb die "Washington Post", er und Trump hätten schon längere Zeit "eine unbehagliche Arbeitsatmosphäre" und seien mehrfach aneinandergeraten. Demnach ist auch die Zukunft von Wirtschaftsminister Wilbur Ross (80) und Trump-Sprecherin Sanders offen - beide würden aber eher aus freien Stücken gehen.
Trump hatte am Mittwoch Fragen nach einer Kabinettsumbildung heruntergespielt: "Eine Reihe von Regierungen hat Wechsel nach Zwischenwahlen vorgenommen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Kabinett." Medien schrieben, dass Trump bereits in der Vergangenheit Probleme gehabt habe, Personal zu ersetzen. Der Präsident sieht das ganz anders: "Jeder will im Weißen Haus arbeiten. Das ist ein heißes Weißes Haus."
(APA/dpa)