Formel 1: Die Angst vor dem Grand Prix in São Paulo

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Überfälle plagten 2017 alle Teams, jetzt wurden die Sicherheitsmaßnahmen in Brasilien erhöht.

São Paulo. Kleinbusse wurden gestürmt, als sie die Rennstrecke des Formel-1-GP von São Paulo verlassen wollten. Ingenieuren, Mechanikern und PR-Mitarbeitern wurden Pistolen an den Kopf gehalten, Geld, Uhren, Pässe, Laptops und Handys gestohlen – sogar Schüsse fielen. Im Vorjahr plagte eine beispiellose Überfallserie den F1-Tross in Brasilien. Heuer sollen die gefürchteten Attacken ausbleiben, zumindest versprach die örtliche Polizei, ihre Präsenz rund um die Strecke zu erhöhen.

Dass 2017 viele Streifenwagen längst abgezogen waren, als die Teams aus dem Vorort Interlagos ins Stadtzentrum zurückfahren wollten, gilt als einer der Hauptgründe für die Überfallserie. Das Autódromo José Carlos Pace liegt zudem direkt neben einer Favela. Vor allem die enge, lange Zufahrtsstraße gilt als heikelster Hotspot. Sie führt durch eine Gegend, in der Schilder sogar davor warnen, anzuhalten. Bei Dunkelheit ist es erlaubt, rote Ampeln zu missachten.

Keine Sticker, keine Teamkleidung

Force-Teamchef Otmar Szafnauer kündigte an, dass Autos nicht beklebt werden, auf die üblichen Parksticker wird verzichtet. Auch sollen Teammitglieder auf dem Weg zur Rennstrecke keine Arbeitskleidung tragen. Auch bei Sauber (Fahrzeug wurde gerammt), Pirelli (Absage der Reifentests) und Mercedes (Busüberfall) hat man schlechte Erinnerungen. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden also für dieses Wochenende deutlich erhöht. Fünffachweltmeister Lewis Hamilton fordert: „Da sollten vielleicht die Verantwortlichen auch reagieren und mithelfen.“

Die Fahrer-WM ist entschieden, Mercedes will auch die Konstrukteur-WM zum fünften Mal gewinnen. 55 Punkte Vorsprung hat man vor dem Start (Sonntag, 18.10 Uhr, live, ORF eins) auf Ferrari. Sind es nach dem Rennen noch zumindest 43 Zähler, ist der Titelgewinn fixiert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.11.2018)

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