Der Bundesheeroberst in Diensten des russischen Militärgeheimdienstes GRU ist einer von mehreren Fällen, die zuletzt publik wurden. Von der Vergiftung in Salisbury bis hin zum Cyberangriff in Lausanne: Warum die GRU-Spione so häufig in den Medien sind.
Mut, Ehre und Uneigennützigkeit – das seien die Werte eines GRU-Agenten. So formulierte es Wladimir Putin unlängst in einer Rede. Anlass war das 100-jährige Bestehen des Militärgeheimdienstes, das Anfang November mit einem großen Festakt im Moskauer Theater der russischen Armee gefeiert wurde.
Normalerweise verstecken sich die Vertreter der geheimnisumwitterten Behörde in einem Gebäude im Nordwesten Moskaus, das wegen seiner eigentümlichen Form im Volksmund „Aquarium“ genannt wird. Im Theatersaal saßen dafür Sitz an Sitz hochdekorierte Militärs, darunter Verteidigungsminister Sergej Schojgu und Generalstabschef Waleri Gerassimow. Offiziell untersteht der hauptsächlich im Ausland operierende Geheimdienst dem Generalstab. Der in die Kritik geratene Chef des GRU, Igor Korobow, ist nicht auf den vom Kreml verbreiteten Fotos zu sehen. Zuletzt mehrten sich die Gerüchte, er könnte abgelöst werden.