Schmerzen von der Seele schreiben

Blick hinaus in die Welt: Der Dichter Peter Turrini in jungen Jahren.
Blick hinaus in die Welt: Der Dichter Peter Turrini in jungen Jahren.Michael Horowitz
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Das Werk des von vielen verfemten Peter Turrini ist voller Wortgewalt. Er schreibt über Menschen am Rande der Gesellschaft und engagiert sich immer wieder gegen Ausländerhetze, Rechtsradikalismus und soziale Ungerechtigkeit. Sein provokantes, bedingungsloses Engagement scheidet die Geister.

Wenn sie mich beim Fußballspiel ausschlossen, weil ich zu dick war, um den Ball zu erreichen, ging ich auf einen Hügel vor dem Dorf. Dort hatte ich in einem Erdloch ein geheimes Lager angelegt: ein Buch von Camus über den logischen Selbstmord. Nackte Frauen aus Zeitschriften. Dreieckskäse, den ich in der Gemischtwarenhandlung gestohlen hatte. [. . .] Stundenlang saß ich auf dem Hügel, wartete auf den Zug nach Wien. Pünktlich um sechs Uhr zehn fuhr er vorbei, und mit ihm meine Wünsche und Hoffnungen [. . .]“, erinnert sich Peter Turrini.

Später erzählt er, wie gern er ein schmaler Intellektueller geworden wäre: „Wenn ich in den Spiegel schaue und diesen massigen Menschen sehe, denk ich, es muss sich um einen schweren Irrtum handeln. Auf einem Foto mit Helmut Qualtinger sehe ich aus wie sein Neffe.“ Er wird Dichter, weil „ich bei meinem Aussehen nie Chancen bei Frauen gehabt hätte“.

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