Vorerst keine Strafen für Essen in Wiener U-Bahn

Archivbild: In U6-Stationen wird auf das Verbot aufmerksam gemacht
Archivbild: In U6-Stationen wird auf das Verbot aufmerksam gemachtAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die Stadt dementiert Medienberichte, dass Bußen von bis zu 50 Euro geplant sind, und verweist auf die geplante Evaluierung des Essensverbots.

Geldstrafen für den Verzehr von Speisen in der Wiener U-Bahn sind nicht ausgeschlossen - aber vorerst nicht vorgesehen. Das hat eine Sprecherin der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Montag betont. Zuvor war in Medienberichten davon die Rede gewesen, dass geplant ist, Bußen von bis zu 50 Euro zu verhängen.

Das umstrittene generelle Essverbot gilt vorerst in den Waggons der U6 und wird am 15. Jänner ausgedehnt. Dann dürfen hungrige Fahrgäste auch in anderen U-Bahn-Linien nicht mehr in ihr Weckerl oder ihren Apfel beißen. Denn der Essensbann gilt nicht, wie ursprünglich angedacht worden war, nur für stark riechende oder schmutzende Speisen, sondern für sämtliche feste Nahrungsmittel.

Sicherheitsmitarbeiter kontrollieren

Um die Einhaltung des Verbots kümmern sich die Sicherheitsmitarbeiter der Wiener Linien. Bevor weitere Schritte - also etwa die Einführung von Strafen - gesetzt werden, wird die Maßnahme evaluiert, wie im Sima-Büro erklärt wurde. Erst wenn hier das Ergebnis vorliegt, soll entschieden werden.

Würden die im Raum stehenden 50 Euro Geldstrafe kommen, würde der Verzehr etwa eines Kekses gleich streng geahndet werden wie der Griff zur Zigarette. Allerdings betont man bei den Wiener Linien stets, mit den Kunden zunächst das Gespräch zu suchen und nur uneinsichtige Fahrgäste zu bestrafen. Nicht erlaubt ist in den Öffis etwa auch das Trinken von Alkohol.

Donnerstagsdemo gegen Essverbot

Das Essverbot in der Wiener U-Bahn hat auch für teils heftige Kritik gesorgt. Zuletzt war sogar die Donnerstagsdemo gegen die Bundesregierung vorübergehend in eine Anti-Essverbots-Kundgebung umgewandelt worden. Auch die begleitende Kampagne, in der Essen in der U-Bahn mit schweren Straftaten gleichgesetzt wird, war nicht unumstritten. Dass die Verkehrsbetriebe Jobangebote inzwischen ausgerechnet auf Pizzakartons verbreitet, kam bei zahlreichen Social-Media-Usern ebenfalls nicht gut an.

(APA)

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