Europas größter Staat steigt aus der Asche

(c) REUTERS (Valentyn Ogirenko)
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In der Ukraine hebt nicht nur die Börse ab wie sonst fast nirgends auf der Welt. Fünf Jahre nach dem katastrophalen Absturz läuft auch die Wirtschaft wieder. Der Westen hat dafür viel gezahlt. Und muss es unter Umständen bald wieder tun.

So ganz entspricht die Performance des ukrainischen Börsenleitindex nicht den Vorstellungen, die man gemeinhin vom Zustand des Landes und seiner Wirtschaft hat. Aber Faktum ist, dass der PFTS-Index dieses Jahr das zweitbeste Ergebnis unter allen Leitindizes der Welt erzielt hat: Um über 84 Prozent stieg er seit Jahresbeginn. Besser entwickelte sich nur der venezolanische IBVC - mit verrückten 43.000 Prozent Plus.

Dass sich der in Griwna denominierte ukrainische PFTS derart gut entwickelte, liegt auch am Basiseffekt und am Wechselkurs der Landeswährung, die vor allem seit Sommer wieder abgewertet hat. In einem gewissen Ausmaß spiegelt er aber doch auch die Dynamik der Wirtschaft, die nach zwei katastrophalen Rezessionsjahren (2014 und 2015) und zwei Jahren der zähen Erholung dieses Jahr nun mit 3,4 Prozent wachsen dürfte, wie die ukrainische Zentralbank prognostiziert. Damit ist das Bruttoinlandsprodukt wieder auf das Niveau vor der Wirtschaftskrise zurückgekehrt, der Phönix ist aus der Asche gestiegen, wobei freilich auch die Inflation 2018 wieder auf über zehn Prozent anzieht.

Die voraufgehende Wirtschaftskrise ihrerseits hatte ja im Frühjahr 2014 mit der russischen Annexion der Krim und den Separatistenkonflikten in der Ostukraine an Fahrt gewonnen und zu einem BIP-Rückgang um 6,6 Prozent im selben Jahr geführt. Die politische Krise hatte freilich schon spätestens am 21. November 2013 begonnen, also heute vor fünf Jahren, mit den Massenprotesten in Kiew.

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